Grüne fordert Chinatown für Wien

Ein chinesisches Tor wie in London (Bild) wünscht sich Chen auch in Wien.
Auf Twitter wirbt Grün-Aktivistin Inge Chen für ein riesiges chinesisches Tor in der Kettenbrückengasse.

Ein „riesiges rotes chinesisches Tor am Anfang der Kettenbrückengasse“ wünscht sich Grün-Aktivistin Inge Chen für Wien.

Als Reaktion auf den „Kein Chinatown, kein Little Italy“-Sager von Integrationsstaatssekretärin Susanne Raab (ÖVP) startete die Sprecherin des grünen EU-Parlamentariers Thomas Waitz die Petition „Chinatown und Little Italy für alle“.

"Mehr als ein Schnitzelland"

Wie berichtet, hatte Raab bei der Präsentation des neuesten Integrationsberichts den Kampf gegen Parallelgesellschaften betont. "Wir wollen kein Chinatown, kein Little Italy", erklärte die Ministerin in Anspielung auf Stadtviertel, in denen sich ausländische Bevölkerungsgruppen konzentrieren und weitgehend unter sich bleiben.

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Chen, die selbst asiatische Wurzeln hat, sieht das anders: "Wir wollen ein Little Italy, ein Chinatown, Little Vöcklabruck (in Anspielung auf Raabs Herkunft; Anm.), ein Little Damaskus, Koreatown, ein Little Istanbul, ein Little Lagos, Little Bukarest, Little München und ein Little Kabul uvm. für alle und überall", schreibt Chen im Begleittext zu ihrer Petition.

Österreich sei immer schon "mehr als nur Schnitzelland" gewesen. "Wir sind auch Knödel-mit-Ei-, Kebab-, Buchtln-, Humus-, Pho-, Pizza-, Mannerschnitten- und Tofu-Land", meint die Grüne. "Ob beim Dönerstand, beim Wirten oder bei der Mama in der Kuchl, wir sind in der (kulinarischen) Vielfalt geeint."

Vernudelte Grenzen

Sie fordere Integrationsministerin Susanne Raab im Sinne ihres Titels daher auf, "alle kulinarischen Grätzeln zu fordern und zu fördern, statt unsere kulinarische Landschaft durch Grenzen zu vernudeln".

Die ÖVP, meint Chen, rücke immer weiter nach rechts. Sie habe aber "keinen Bock mehr auf rassistische Dauer-Wahlkampfrethorik".

Unterzeichnen kann man Chens Petition auf mein.aufstehn.at.

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