Besucherzentrum für Biosphärenpark Wienerwald in Hernals gefordert

Besucherzentrum für Biosphärenpark Wienerwald in Hernals gefordert
Im Biosphärenpark-Management weiß man von der Idee jedoch nichts, dort setzt man lieber auf dezentrale Informationen wie Info-Spots und "Botschafter".

Der Wienerwald wurde 2005 mit dem UNESCO-Prädikat Biosphärenpark ausgezeichnet. Weltweit einzigartig ist, dass sich das Umweltreservat am Rand einer Millionenstadt befindet.  

Der Öffentlichkeit fehle jedoch das Bewusstsein, was ein Biosphärenpark ist und was er uns bringt, sagt die Spitzenkandidatin der Grünen in Hernals, Karin Prauhart. Sie fordert daher ein Besucherzentrum im Biosphärenpark, bevorzugt in Hernals. 

„79 Prozent der Fläche unseres Bezirks liegen im Biosphärenparkgebiet. Das ist der höchste Anteil in Wien. In Hernals schließt der Biosphärenpark direkt ans dichtbebaute Gebiet an. Der unmittelbare Einzugsbereich ist ein deutlich größerer und die öffentliche Anbindung besser", schreibt Prauhart in einer Aussendung. 

Lebensraum für 815.000 Menschen 

Im Biosphärenpark weiß man von dieser Idee nichts. "Ein Besucherzentrum zu errichten, ist eine schöne Idee. Aber der Biosphärenpark ist groß. Alle Einwohner an einem Punkt zu erreichen, ist sehr schwierig", sagt Andreas Weiß, Direktor des Biosphärenpark Management. 

Denn der Wienerwald erstreckt sich über 7 Wiener Bezirke und 51 Gemeinden in Niederösterreich. Dort leben mehr als 815.000 Menschen. 

Dem Direktor ist bewusst, dass ein Nationalpark leichter begreifbar ist, als ein Biosphärenpark. "Wir sind dabei, das Bewusstsein in der Bevölkerung zu fördern. Da ist auch Aufklärungsarbeit zu leisten", sagt Weiß. 

Biosphärenpark setzt auf dezentrale Infos 

"Wir setzen lieber auf dezentrale Informationen. Wir haben in allen Gemeinden Biosphären-Botschafter und zudem Info-Spots eingerichtet. Dadurch versuchen wir die Informationen an die Bevölkerung zu bringen." Zudem werde versucht, die Menschen in die Arbeit wie beispielsweise die Pflege einzubinden. 

Prauhart möchte dieses Bewusstsein für den Biosphärenwald mit einem Info-Zentrum schaffen. Als Lage schlägt die Spitzenkandidatin den Schwarzenbergpark vor, dort gäbe es in der Tiefau Wiese und am Hameau leerstehende Gebäude. 

Als mögliche Vorbilder für das Besucherhaus sieht sie das Biosphärenparkhaus im Großen Walsertal in Vorarlberg und das Nationalparkhaus Donau-Auen in der Lobau.

Was ist ein Biosphärenpark? 

Aber was ist ein Biosphärenpark nun genau? Der Begriff wurde im Jahr 1976 von der UNESCO eingeführt. Die Gebiete sind im Rahmen des Programms "Der Mensch und die Biosphäre" (MAB) international ausgezeichnet. In Österreich gibt es noch drei weitere. 

Ziel von Biosphärenparks ist es, ein Gleichgewicht zwischen dem Schutz der Artenvielfalt, dem Ausbau der wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung und dem Erhalt der lokalen kulturellen Werte zu schaffen. Dabei wird eine Ausgewogenheit zwischen dem Schutz der Umwelt und den Anliegen des Menschen angestrebt. Der Mensch ist dabei Teil des Gebietes und kein Fremdkörper. Darin unterscheiden sich Biosphärenparks auch von klassischen Naturschutzgebieten.

Neue Wanderkarte 

Seit September gibt es eine neue Wanderkarte für den Wienerwald. Die 30 Tageswanderungen bieten einen Mix aus leichten, familienfreundlichen Runden mit geringer Gehdistanz, bis hin zu anspruchsvollen Tagestouren mit vielen Höhenmetern, die gute Kondition verlangen. 

Die Karte kann kostenlos bei Wienerwald Tourismus oder beim Biosphärenpark bestellt werden. Hier gibt es die Karte samt aller Wege auch online. 

Alle Infos zum Biosphärenpark Wienerwald gibt es hier.

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