Glatte Sache in der Gunoldstraße: Die Holperstrecke wird asphaltiert
Es ist eines dieser Projekte, von dem seit Jahren die Rede ist – und bei dem sich seit Jahren nichts tut: der Tausch des holpernden und lärmenden Kopfsteinpflasters in der Gunoldstraße gegen Asphalt.
Doch das ist nun vorbei: Seit Dienstag wird dort gearbeitet. Allerdings nicht nur am neuen Straßenbelag. Sondern an einem großen Umbau, mit dem der betroffene Abschnitt ziemlich umgekrempelt wird. Die wichtigste Neuerung – abgesehen vom Asphalt – ist ein Radweg.
Den gibt es bisher nicht, weil zur Heiligenstädter Brücke hin schlicht der Platz dafür fehlt. Dieser wird jetzt geschaffen: Die Gunoldstraße wird dort bis Sommer verbreitert – und zwar zum Teil auf jenen Flächen, auf denen jetzt Bäume wachsen (etwa beim APA-Turm).
Laut dem städtischen Baustellenmanagement kommt es deshalb zu lokalen Einschränkungen für den Verkehr.
Rampe für Radfahrer
Bezirkschef Daniel Resch (ÖVP), der das Projekt auf Schiene gebracht hat, hält die Baumfällungen für einen Radweg für vertretbar: „Die Gunoldstraße war bisher ja auch kein Naherholungsgebiet“, sagt er im Gespräch mit dem KURIER. Sämtliche Fahrspuren für Autos und der Gehsteig bleiben erhalten.
Der Radweg wird aufseiten der Tankstelle von der Brücke bis zur Boschstraße führen und in beide Richtungen befahrbar sein. Die Arbeiten daran beginnen im Frühjahr 2022, sobald die Straßenverbreiterung abgeschlossen ist.
Auch die Wasserrohre werden in der gesamten Gunoldstraße zuvor noch getauscht.
Zusätzlich entstehen ab dann in einem Abschnitt der Muthgasse zwei Radwege: einer stadtauswärts und einer stadteinwärts. Die spektakulärste Änderung für Radler ist allerdings bei der Brücke geplant: Dort wird eine Rampe zum Donaukanal-Radweg gebaut.
Das heißt: Fahrräder müssen nicht mehr mühsam die Treppen an der Brücke hinauftragen oder hinaufgeschoben werden.
Dauerhaftes Provisorium
Diese Rampe ist ein Nebenprodukt einer weiteren Baustelle: Ab April wird die Heiligenstädter Brücke saniert. Damit Autofahrer den Donaukanal in dieser Zeit weiterhin queren können, baut die Stadt zunächst eine Behelfsbrücke. Das wird rund ein Jahr in Anspruch nehmen.
Die Ausweichbrücke wird nach Ende der Arbeiten dauerhaft als Rad- und Fußgängersteg genutzt. Ab wann das sein wird, ist laut Bezirkschef Resch noch offen. Fix ist aber: An diese Brücke wird die Rampe angeschlossen.
Autofahrer bekommen noch heuer eine neue Verbindung zum Kanal, allerdings an einer anderen Stelle: Von der Grinzinger Straße wird eine direkte Route zur Lände geschaffen. Das erspart Autolenkern den Weg durch die Muthgasse und über die Brücken-Baustelle.
Ein Stromkabel als Problem
Der neue Asphalt in der Gunoldstraße wird nächstes Jahr fertig sein. Warum es so lange gedauert hat, den Tausch anzugehen? Das liege daran, dass der Bereich unter dem Pflaster „sensibel“ sei, sagt Resch.
Immerhin verläuft dort ein Hauptstromkabel. Nun habe man endlich eine technische Lösung gefunden, um die Pflastersteine herauszunehmen und gegen Asphalt zu tauschen.
In der Gunoldstraße gibt es übrigens noch eines dieser Projekte, von dem seit Jahren die Rede ist – und bei dem sich seit Jahren nichts tut: eine eigene U-Bahn-Station. Ob sich die je kommen wird, ist derzeit nicht absehbar.
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