Gestörte Idylle: Parkplatz- und Müllprobleme am Nussberg

Gestörte Idylle: Parkplatz- und Müllprobleme am Nussberg
Immer mehr Wanderer kommen auf den Nussberg in Döbling. Viele von ihnen fahren mit dem Auto rauf. Das Problem: Es gibt keine Parkplätze. Das führt zu Unmut bei Winzern und Anrainern.

Einen Spritzer in einem der Heurigen in den Wiener Weinbergen genießen – mitten in der Natur – das gehört eindeutig zum Sommer in Wien dazu. Nicht umsonst sind die Weinberge ein beliebtes Ausflugsziel. Tausende Wanderer zieht es am Wochenende in die Idylle – so auch zum Nussberg in Döbling. Doch die Idylle ist nun gestört. Denn: Viele Wanderer fahren mit dem Auto in die Natur.

„Die Situation für Erholungssuchende auf dem Nussberg ist untragbar und sogar gefährlich. So kann es nicht weitergehen“, befindet Michael Jungwirth von der Bürgerinitiative Pro Heiligenstadt. Der Ansturm auf den Nussberg sei auch schon vor der Corona-Krise da gewesen, aber diese habe den Run noch einmal verstärkt.

Fahrverbot als Lösung

Das Problem: Viele fahren mit dem Auto bis in die Weinberge und parken dort. Dies ist jedoch nicht erlaubt, sondern nur eine „Zufahrt“. Parkplätze gibt es keine. Das führt dazu, dass die Autos entlang der Straße geparkt werden. „Das ist gefährlich, für Fußgänger und Fahrradfahrer“, sagt Jungwirth. Zudem würden Einsatzkräfte teilweise nicht durchkommen. Das Problem sieht auch Clemens Keller, Geschäftsführer vom Heurigen Meyer am Nussberg. „Wir machen bereits Werbung dafür, dass man nicht mit dem Auto kommen soll. Wir weisen darauf hin, dass man oben nicht parken darf“, sagt Keller.

Die Lösung wäre für beide ein Fahrverbot – außer für Anrainer, Taxis und den Heurigenexpress. Dieser fährt am Wochenende halbstündlich auf den Nussberg hinauf – seit Frühjahr wurde die Strecke weiter in die Stadt verlängert und der Heurigenexpress startet nun bei der U4-Station Heiligenstadt direkt zum Nussberg rauf. 

Eine Ergänzung zum Heurigenexpress könnten zudem Elektrobusse sein, die gerade im Sommer an den Wochenenden die Strecke entlasten könnten, finden die beiden. 

Ein komplettes Fahrverbot sieht auch Bezirksvorsteher Daniel Resch (ÖVP) als eine mögliche Lösung. Er stehe jedenfalls mit Betrieben, Polizei und MA46 im Gespräch. Den Vorschlag der Elektro-Busse begrüße er zwar, jedoch könne er sich noch nicht vorstellen, wer diese zahlen soll.

Der Ansturm bringt noch ein zweites Problem mit sich: Viele Besucher verweilen in den Weingärten und nehmen ihren Müll nicht mit. Ganz zum Ärger der Anrainer und Winzer, die diesen entsorgen müssen.

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