Gelbe Tonne: Wiener sammelten 20 Prozent mehr Müll
Mülltrennen ist eine Kunst. Und die will gelernt sein. Immer wieder kommt es dabei nämlich zu Änderungen. Zuletzt am 1. Jänner, als die Leichtverpackungssammlung österreichweit vereinheitlicht wurde.
Konkret bedeutet das: In der gelben Tonne beziehungsweise im gelben Sack landen seitdem nicht mehr nur Plastikflaschen, Getränkekartons und Dosen, sondern auch alle Kunststoffverpackungen. Dazu zählen zum Beispiel Joghurtbecher, Obstschalen aus Plastik und Chipssackerl. Und das haben die Wienerinnen und Wiener in den vergangenen dreieinhalb Monaten fleißig gesammelt.
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Seit Jahresbeginn wurden rund 20 Prozent mehr Leichtverpackungen gesammelt als im Vergleichszeitraum 2022, berichtet das Sammel- und Verwertungsunternehmen Altstoff Recycling Austria (ARA). Die MA48 habe die Sammlung entsprechend verstärkt, um den Müll-Mehrmengen gerecht zu werden. Sprich: Die Abholintervalle wurden verdichtet.
Fertig ist die Umstellung damit aber noch nicht. "Aktuell beobachten wir die Entwicklungen, um eventuelle Anpassungen vornehmen zu können", sagt Sandra Holzinger, Sprecherin der MA48 zum KURIER.
Zusatzaufkleber
Schließlich müssen in Wien rund 18.000 Tonnen angefahren werden. Apropos Tonnen: Mehr oder gar neue Tonnen gibt es in Wien aufgrund der Umstellung nicht. Stattdessen setzt die MA48 auf einen Zusatzaufkleber, der auf den bestehenden Tonnen angebracht wird und die neue Trennungsmethode erklären soll. Die Anbringung dieser Pickerl sei "temperaturabhängig", da sie bei zu kalten Temperaturen nicht kleben bleiben. Man beginne aber bald mit der Anbringung, so Holzinger.
Neben den Zusatzaufklebern haben die Wiener Tonnen aber noch eine weitere Besonderheit: die runden Einwurflöcher.
Während die rund 20 Zentimeter großen Öffnungen von den Wienerinnen und Wiener oft als unpraktisch empfundenen werden, reduzieren sie laut ARA die Anzahl der Fehlwürfe. Durch die Einführung der Tonnen mit den runden Löchern habe sich der Anteil der Fehlwürfe von 40 auf 10 Prozent verringert, berichtet die ARA.
Deckel bleibt geschlossen
Und auch jetzt, mit der Vereinheitlichung der Leichtverpackungssammlung habe sich die Sammelqualität nicht verschlechtert, heißt es. Sprich: Die Fehlwürfe sind nicht mehr geworden.
Der Deckel der gelben Tonnen ist deshalb auch nicht zum Öffnen gedacht, weshalb sie auch weiterhin geschlossen bleiben, sagt Sandra Holzinger, Sprecherin der MA48. "Bei offenen Deckeln handelt es sich um Einzelfälle." Sperrige Kunststoff- und Metallverpackungen sollten sowieso auf den Wiener Mistplätzen abgegeben werden, heißt es.
Denn auf diese getrennt gesammelten Abfälle komme es an, sagt Harald Hauke, Vorstandssprecher der ARA. "Nur wenn die Bevölkerung Verpackungen getrennt sammelt, können wir sie anschließend recyceln."
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