Gefesselter Toter: Verbindungen nach Russland
Im Mordrätsel rund um den am Samstag in seiner Wiener Wohnung gefesselt und erstickt gefundenen Rudolf L. verdichten sich die Hinweise, dass der Kärntner zuerst unter Folter befragt und anschließend ermordet wurde.
Wie berichtet, fand die Polizei den 54-jährigen Inkasso-Bürochef in seiner Wohnung in Wien-Ottakring auf dem Bauch liegend, an Händen und Beinen gefesselt und erstickt im Schlafzimmer. Der Mann wies auch Gesichtsverletzungen auf (mehr dazu lesen Sie hier).
Messerattacke
Inzwischen wurde bekannt, dass Rudolf L. einmal einen Mordversuch nur knapp überlebte hatte. Und zwar in Moskau. Das genaue Datum ist nicht gesichert, es müssen aber mindestens fünf Jahre vergangen sein.
Diese Informationen dürfte die Kripo bei der Befragung der Verwandten erhalten haben. Damals wurde der Kärntner in Moskau von einem Unbekannten mit einem Messer attackiert. Der Täter stach mehrfach zu, der Geschäftsmann überlebte das Attentat schwer verletzt. Laut Polizei muss es sich um einen gezielten Angriff gehandelt haben. In welchem beruflichen Umfeld Rudolf L. in Moskau tätig war, ist noch nicht bekannt. Man weiß, dass er neben seinem Inkasso-Unternehmen auch eine Handelsfirma führte.
Ermittelt wurde auch, dass die Tatortwohnung in Ottakring nur als Dienstwohnung gedient haben soll. Daher die spärliche Einrichtung. Es gab weder eine Sicherheitstüre, noch andere Sicherungsmaßnahmen. Als die Polizei die Leiche fand, war die Eingangstüre versperrt. Eventuell kam es in der Wohnung zwischen dem Opfer und „Kunden“ zum tödlichen Streit. Auch ist das Fahrzeug des Opfers, ein dunkler Dacia Duster mit deutscher Zulassung (PAN-LP 800) plus Wagenpapiere und Schlüssel verschwunden. Die Ermittlungen konzentrieren sich jetzt auf die gesicherten
Spuren in der kleinen, aber gepflegten Wohnung.
Das LKA, Gruppe Stöckelhuber sucht Zeugen zu dem Fall. Hinweise bitte unter 01/31310/33113 oder 33800.
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