Mordalarm um gefesselten Mann

Mordalarm, Polizeisiegel, polizeilich versiegelt
Kärntner in Wiener Wohnung tot aufgefunden, er lag auf dem Bauch und war erstickt.

Weil ein Geschäftsmann drei Tage lang nicht in der Arbeit erschienen war, schaute ein Kollege am Freitag um 8 Uhr früh in der Wohnung in Ottakring nach dem Rechten. Trotz mehrmaligem Läuten und Klopfen an der Türe in der Hubergasse 12 gab es keinerlei Reaktion. Daraufhin verständigte der Arbeitskollege die Polizei.

Wieder wurde vergebens geklopft, die Beamten öffneten die Türe. Im Schlafzimmer der kleinen, ordentlichen Wohnung machten die Polizisten und der Kollege einen makabren Fund. Der Kärntner lag mit am Rücken gefesselten Händen auf dem Bauch in seinem Bett. Er hatte Verletzungen in seinem Gesicht.

Folter?

Auf den ersten Blick glaubten die Ermittler an einen kaltblütigen Mord mit vorangehender Folter durch massive Schläge ins Gesicht. Die Leiche wurde Freitag sofort in die Gerichtsmedizin gebraucht. Die gerichtliche Obduktion ergab schließlich Tod durch Ersticken. Laut Polizei-Sprecherin Adina Mircioane könnten auch bizarre Fesselungsspiele zum Tod des Kärntners geführt haben. Denn dem Vernehmen nach waren die Fesseln nicht straff zugezogen, das Opfer könnte mit den am Rücken gebundenen Händen auf den Bauch gefallen und dadurch erstickt sein. Jedenfalls wird auch in diese Richtung ermittelt. Die schweren Gesichtsverletzungen und der Umstand, dass der Geschäftsmann vollständig bekleidet war, sprechen aber eher gegen diese Theorie.

Hintergründe

Der verstorbene Kärntner lebte von seiner Frau getrennt. Seine beiden erwachsenen Söhne studieren in Wien. Samstag wurden die Verwandten informiert und nach eventuellen Tat-Hintergründen befragt. Der Mann war nicht vorbestraft. Jedoch werden bei der Bluttat geschäftliche Hintergründe nicht ausgeschlossen. Die Kripo hielt sich zu diesem Thema bedeckt.

Mordalarm um gefesselten Mann

Waffenpass

Wie am Samstagnachmittag bekannt wurde, konnte am Tatort auch ein Waffenpass auf den Namen des Opfers gefunden werden. Die Wohnung war zwar frisch ausgemalt, aber nur spärlich möbliert. Die Unterkunft hätte auch als Absteige oder Warendepot dienen können, so die vorläufigen Fahndungsergebnisse.
Weiters stellte die Tatortgruppe einen Inhalator sicher. Der Mann könnte Asthmatiker gewesen sein und deshalb, auf dem Bauch liegend, erstickt sein.

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