Freundin mit Nacktfotos erpresst: 12 Monate bedingt

Freundin mit Nacktfotos erpresst: 12 Monate bedingt
Prozess: Bei der Geldübergabe am Wilhelminenberg spielte er sich als Held auf und rannte seinen maskierten Freunden nach.

Als alles andere als ein „Bilderbuch-Freund“ präsentierte sich ein 20-jähriger Mann. Der Syrer erpresste mit einem Fake-Account seine damalige Freundin, drohte ihr, Nacktfotos zu veröffentlichen. Bei der Geldübergabe spielte er sich dann allerdings als Held auf. Rund ein Jahr später sitzt der Syrer auf der Anklagebank.

Der Aushilfskellner ist mittlerweile single. Die Freundin hat sich von ihm getrennt. Als die junge Frau als Zeugin den Gerichtssaal in Wien betritt, traut er sich nicht, ihr in die Augen zu blicken. „Ich habe mich entschuldigt. Ich will den Schaden wieder gutmachen“, hatte er im Vorfeld der Richterin erklärt.

„Schlimme Fotos“

Am 25. Dezember des Vorjahres schrieb er seiner Freundin über ein Fake-Snapchat-Account, dass er „schlimme Fotos“ von ihr habe und diese veröffentlichen würde, würde sie nicht 2.000 Euro zahlen. Die junge Frau willigte ein. Die Geldübergabe sollte am Wilhelminenberg in Ottakring stattfinden. Dort warteten bereits zwei Freunde des Mannes, maskiert mit Halloween-Masken. Sie nahmen 1.000 Euro entgegen – mehr Geld hatte die junge Frau nicht. Als sie sich entfernten, mimte der Freund den Helden und lief den vermeintlichen Übeltätern nach, erwischte sie aber nicht.

Auch bei einer Bekannten versuchte er die Masche. Als Alternative zu Bargeld schlug er Sex vor. Doch die Frau erstattete sofort Anzeige bei der Polizei. Diese konnte die Fake-Accounts zu dem 20-Jährigen zurückverfolgen. Und schließlich erfuhr auch noch die Freundin davon, was ihrer angeblich ritterlicher Freund mit ihr abgezogen hatte.

Bei seiner Verhandlung am Montag gibt sich der Angeklagte wortkarg, gab die Erpressungen aber zu. Ob er seiner Ex-Freundin schon die übergebenen 1.000 Euro zurückerstattet hat? „Nein, aber ich bin dazu bereit“, meint er. Das muss er auch. Die Richterin verurteilt ihn zu 12 Monaten bedingter Haft und Zahlung der 1.000 Euro. Das Urteil ist rechtskräftig.

Kommentare