Tatsächlich soll der Mann, dem am Mittwoch am Landesgericht St. Pölten der Prozess gemacht wurde, auch viel Geld hergeborgt haben. An Geschäftspartner, die plötzlich verschwanden bzw. nicht mehr erreichbar waren, oder angaben, in Südafrika verhaftet worden zu sein.
Wie auch immer, der Deutsche wollte sein Geld wieder sehen, insgesamt soll es um einen Millionenbetrag gehen. Der Angeklagte hatte, so die Staatsanwaltschaft in ihrer Anklage, beim Eintreiben des Geldes andere in Angst und Schrecken versetzt. Deshalb wurde dem 40-Jährigen schwere Erpressung vorgeworfen.
"Nehmen keine Rücksicht"
Tatsächlich war er Ende März 2024 im Garten eines Mannes im Bezirk St. Pölten aufgetaucht, um Bares einzufordern. Es ging dabei um rund 360.000 Euro. „Ich werde es wie ein Inkasso-Unternehmen eintreiben“, soll er zuvor gesagt haben. Als es soweit war, soll dann folgender Satz gefallen sein: „Es werden bewaffnete Tschetschenen zu dir kommen, die nehmen keine Rücksicht.“
Zudem soll er gedroht haben, Familienmitgliedern des angeblichen Schuldners die Gliedmaßen abzuschneiden. Bei einem weiteren Zusammentreffen überreichte er dem Ex-Geschäftspartner die Visitenkarte eines Bestattungsunternehmens.
Außerdem prahlte er damit, über beste Kontakte ins Innenministerium zu verfügen und dadurch auch die Erlaubnis zu haben, eine Waffe zu tragen. „Es ist mir klar, dass das alles sehr geschmacklos war“, gab der 40-Jährige vor der Richterin zu.
Eine Erpressung sah der Schöffensenat in der Causa dennoch nicht, sonder nur eine Nötigung. Deshalb: 18 Monate bedingte Haft, nicht rechtskräftig.
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