Martin Kotinsky, Sprecher der für die Bäder zuständigen MA44, antwortet mit einem klaren „Nein“.
Denn der Betrieb wäre viel zu teuer und zu energieintensiv. „Im September werden die Sonnenstunden weniger und die Nächte länger. Das ändert sich auch durch den Klimawandel nicht“, sagt er.
„In der Früh hat es oft nur um die 13 Grad, die Wiesen sind feucht und kalt.“ Und vor allem die enormen Energiekosten für das Aufheizen der Becken „wären nicht zu rechtfertigen“.
Ein Tag Verlängerung des Betriebs würde auf rund 100.000 Euro kommen. Gleichzeitig habe man aber weniger Gäste. „Die Ferien sind vorbei. Die Besucher wären hauptsächlich Saisonkartenbesitzer, und wir hätten kaum noch Einnahmen“, erklärt Kotinsky.
"Das rentiert sich nicht"
Auch Marco Ebenbichler, Manager des Schönbrunnerbads, sagt zu einem längeren Betrieb im September: „Das rentiert sich hinten und vorne nicht.“ Aufgrund der kühleren Nächte käme allein das Beheizen des Beckens sehr teuer. Zudem habe man eine durchwachsene Saison hinter sich: Im Mai und Juni war es eher kühl, zugleich seien die Kosten für Chemie, Strom und Personal enorm gestiegen.
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Der September sei immer ein Minusgeschäft, und man habe derzeit nicht den Puffer, das zu finanzieren. Ebenbichler nennt ein Beispiel: „Anfang des Monats hatten wir an einem schönen Tag bei fast 30 Grad nur 136 Gäste. Und davon waren 80 Saisonkarteninhaber.“ Ein Tag zusätzlicher Betrieb würde 3.500 bis 4.000 Euro kosten – um den Betrieb zu finanzieren, bräuchte er aber 400 bis 500 zahlende Gäste pro Tag.
Kotinsky formuliert es so: „Die Badesaison ist vorbei, so ehrlich muss man sein.“ Wer in der Sonne liegen und baden möchte, könne das etwa an der Alten Donau noch tun. „Und wir hatten ja drei Hitzewellen. Jeder konnte im Sommer baden, so viel er wollte.“
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