Die Saison sei „einfach ein Reinfall bisher“: So bringt es Marco Ebenbichler, Manager des Schönbrunnerbads, auf den Punkt. „Verregnet, sehr trüb und 17 bis 18 Grad: Das ist einfach kein Badewetter.“ Geöffnet sei seit Ende April, seitdem habe es vier oder fünf Tage mit richtig badetauglichem Wetter gegeben – eindeutig zu wenig.
Freilich komme der eine oder andere Stammgast trotzdem ins Bad, zumal man auch einen Fitnessbereich samt Sauna biete. „Aber der Großteil des Geschäfts rennt natürlich über die Tageskarten“, erklärt Ebenbichler. Und die Tagesgäste waren heuer noch rar: Um die 550 waren es am bisher besten Tag. An Tagen mit Schlechtwetter, wie etwa am vergangenen langen Wochenende, tendiere der Tagesumsatz gegen Null. Und auch der Saisonkartenverkauf sei derzeit eingeschlafen.
Höhere Kosten, weniger Gäste
Und das in Zeiten der Teuerung: Die spüre man auch im Bad enorm, erklärt Ebenbichler. Ob Energiekosten, Chemie, Reinigungsmittel oder Personalkosten – alles sei teurer geworden. „Normalerweise haben wir gesagt, wenn wir an 25 bis 30 Tagen einen super Sommerbetrieb haben, dann passt es“, erklärt er. „Das wird jetzt schon knapp – da müsste die Bude quasi an jedem zweiten Tag voll sein. Und dazu kommt, dass wir aktuell eben deutlich höhere Kosten haben.“
Geöffnet ist das Bad trotzdem jeden Tag, an Regentagen schließe man aber manchmal etwas früher. „Normalerweise haben wir im Juni bis 21 Uhr geöffnet. Am Sonntag haben wir aber zum Beispiel schon um 19 Uhr geschlossen.“
Und auch in den Freibädern der Stadt bleiben die Besucher ob der kühlen Wetters noch aus: 200.145 Besucherinnen und Besucher zählte man heuer bis jetzt – das sind um 47 Prozent weniger als im Vorjahr. Der bestbesuchte Tag war bisher Freitag, der 2. Juni, mit 16.190 Besuchern.
Früherer Badeschluss
Ob Sonne oder Regen: Geöffnet seien die Freibäder immer, erklärt eine Sprecherin, bei Schlechtwetter schließe man aber um 15 Uhr. „Generell bleiben auch die Gastronomiebetriebe geöffnet. Wenn sie in Ausnahmefällen geschlossen sind, stehen Getränke- und Snackautomaten zur Verfügung.“
Die kommenden Tage dürften in Ostösterreich bei 20 bis 25 Grad liegen. „Zu erwarten ist ein Sonne-Wolken-Mix. Vor allem am Mittwoch sind auch Schauer möglich“, sagt Martin Templin, Meteorologe beim Wetterdienst Ubimet.
Die Prognose für die kommende Woche sei zwar noch etwas unsicher, im Osten könnte man aber erstmals die 30-Grad-Marke erreichen. Dennoch bleibt eine Neigung zu Schauer und Gewittern.
Grundsätzlich, heißt es bei den Wiener Bädern, sei man „schon etwas traurig“ ob des Schlechtwetters – man sei aber zuversichtlich, dass der Sommer noch komme.
"Zeit, dass es losgeht"
Und auch Ebenbichler zeigt sich optimistisch: „Ich muss es sein“, sagt er und lacht. Immerhin, das Wasser im Schönbrunnerbad sei mit 25 Grad schon angenehm warm (wärmer als die Außentemperatur an manchen Tagen). „Und wir hoffen, dass Juli und August schön heiß werden. Jetzt wäre es wirklich an der Zeit, dass es losgeht.“
Und es gibt tatsächlich Hoffnung: Laut dem Wetterdienst Ubimet könnte das kommende Wochenende Badewetter um die 25 Grad bringen. „Kommende Woche könnten wir im Osten auch erstmals die 30 Grad erreichen“, sagt Meteorologe Martin Templin. „Eine Besserung ist jedenfalls in Sicht.“
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