Bücher und Mitmachstationen: Ein Kindermuseum für Floridsdorf
Rund 290.000 Kinder und Jugendliche sind Teil von Wiens Bevölkerung. Wien wird, vereinfacht gesagt, immer jünger. Umso wichtiger ist es, das Freizeitangebot für die Jüngsten zu stärken. Die Stadt Wien möchte das nun in die Tat umsetzen: Mit einem Zentrum für Kinderkultur im 21. Bezirk sollen neue Begegnungs- und Erlebensorte für Kinder geschaffen werden. Am Donnerstag wurde das Vorhaben vorgestellt.
Der neue Standort soll interaktives Kulturangebot an Kinder vermitteln: Lese- und Erlebnisspaß werden erstmals unter einem Dach kombiniert. Ein zweites Zoom Kindermuseum und das Zentrum für Kinderliteratur werden gemeinsam im Gebäude in der Schloßhofer Straße vertreten sein. Dass so ein kindgerechtes Angebot gut ankommen kann, zeigt der Zoom-Standort im siebten Bezirk seit etwa 30 Jahren.
Der Andrang für das Kindermuseum sei so groß, dass es ständig ausgebucht sei, so Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler (SPÖ). Das spreche für eine Erweiterung des Standorts, ergänzt Vizebürgermeister und Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr (Neos). Das Kulturkinderzentrum sei wichtig, um Kindern außerschulische Angebote bieten zu können, die die Neugier von jungen Menschen stärken.
Aus alt mach neu
Groß ist auch die Fläche, auf die sich das Kinderliteraturzentrum und das Zoom Museum künftig ausbreiten können: Über 3.500 Quadratmeter wird sich das Kinderkulturzentrum erstrecken. Das Gebäude am Floridsdorfer Bahnhof wird derzeit noch als AMS-Jobcenter genutzt. Nach dessen Auszug zum Jahresende soll es ab 2025 saniert werden.
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"Die Standortsuche war wirklich nicht einfach", betont die Kulturstadträtin. Umso mehr freue man sich, endlich ein geeignetes Gebäude gefunden zu haben. Der Verzicht auf einen Neubau spare Unmengen an CO2 ein. Mit dem Umbau soll das Gebäude zudem klimafitter werden: Photovoltaik, Fernwärme und thermische Sanierung sind mitunter Punkte, die zur Nachhaltigkeit des Gebäudes beitragen sollen.
Mehr Kulturangebote in die Außenbezirke zu bringen, begrüßt Bezirksvorsteher Georg Papai, Bezirksvorsteher von Floridsdorf (SPÖ). Verkehrstechnisch ist das Kinderzentrum mit der U6 und sämtlichen Straßenbahnlinien dennoch gut angebunden. Man habe sich laut Kaup-Hasler für den Standort aufgrund seiner guten öffentlichen Erreichbarkeit entschieden, aber auch weil in dem großen Bezirk viele junge Menschen leben.
Kindermuseum nach Mitmachprinzip
Kindern soll mit dem neuen Projekt ermöglicht werden, Wissenschaft und Kultur zu entdecken. Das soll aber nicht wie im traditionellen Museum ablaufen, sondern eben an die Bedürfnisse der jungen Besucherinnen und Besucher angepasst werden. Spielerisch soll an die Lebensrealitäten angeknüpft werden und so alles rund um Digitalisierung, Medienkompetenz und mehr erlernt werden.
Die Selbstständigkeit der Kinder soll gemeinsam mit sogenannten Vermittlern aus Kultur, Wissenschaft und Forschung gestärkt werden. Die ganze Familie ist eingeladen, in den verschiedenen Themenräumen mitzuarbeiten.
"Mit Hand, Herz und Hirn arbeiten" sei für das Erwachsenwerden wichtig, Karin Haller, Geschäftsführerin des Zentrums für Kinderliteratur. Nur mit unterschiedlichen Angeboten könne man garantieren, dass alle Kinder individuell abgeholt werden können. Etwa Kinder, die bereits begeisterte Leser sind, aber auch solche, die es noch werden wollen. Willkommen fühlen sollen sich alle Besucher des neuen Projekts. Deshalb werde darauf geachtet, mehrsprachige Leseangebote anzubieten.
Die Liebe zum Lesen, steht klar im Fokus. Haller freue sich besonders auf die inhaltliche Zusammenarbeit zwischen dem Kinderliteraturzentrum und Zoom. "Durch die Verbindung beider Bereiche können wir einen neuen Ort der Begenung für Kinder schaffen", so Haller gegenüber Kurier.
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Auch Andrea Zsutty, Direktorin des Zoom Kindermuseums, blickt dem Projekt freudig entgegen. Das Zentrum solle laut ihr zudem ein Ort sein, der allen Kindern offensteht. Bis dahin wird es aber noch dauern, denn die Eröffnung für das Zentrum ist erst für 2027 geplant.
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