Finanzspritze soll Wiener Programmkinos durch die Krise bringen

In der Corona-Krise bleiben auch Kinosäle leer.
Um 13 kleine und mittlere Lichtspielhäuser zu unterstützen, schüttet die Stadt einmalig eine Million Euro aus.

Die Wiener Programmkinos sind (wie andere Kultureinrichtungen auch) infolge der Corona-Pandemie besonders gefährdet: Sie müssen ihre Säle geschlossen halten, weshalb sie keine Einnahmen lukrieren. Die Fixkosten laufen jedoch weiter. Um 13 kleinere und mittlere Lichtspielhäuser in dieser schwierigen Zeit zu unterstützen, schüttet die Stadt nun eine einmalige Sonderförderung in der Höhe von einer Million Euro aus.

Die Stadt Wien sei stolz auf ihre in Europa wohl einmalige diverse Kinolandschaft, erklärt Wiens Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler. "Mit der Sonderfinanzierung wollen wir dazu beitragen, die Wiener Programmkinos in ihrer Vielfalt und Einzigartigkeit zu bewahren wie auch den Erhalt von Standorten und Arbeitsplätzen sicherzustellen.“

"Sehnsuchtsorte"

Programmkinos seien mehr als pure Film-Abspielstätten, meint Kaup-Hasler. "Sie sind Bildungseinrichtungen, Orte der Aufklärung, Sehnsuchtsorte, Orte, an denen vieles möglich ist. Sie werden sich daher umso mehr in der Post-Corona-Zeit den Anforderungen stellen und an ihrer programmatischen Neu-Ausrichtung arbeiten müssen“.

Finanzspritze soll Wiener Programmkinos durch die Krise bringen

Auch die Breitenseer Lichtspiele erhalten eine Sonderförderung.

Finanziell unterstützt werden die Wiener Programmkinos aber nicht erst seit Corona. Seit 20 Jahren erhalten die Betriebe die Wiener Kinoförderung, die damals von der Kulturabteilung gemeinsam mit der Wirtschaftskammer Wien, der Fachgruppe der Kino-, Kultur- und Freizeitbetriebe sowie den Wiener Programmkinos erarbeitet wurde. Sie wird laufend weiterentwickelt und evaluiert. So hob die Stadt die Kinoförderung bereits im Vorjahr von 200.000 Euro auf 320.000 Euro an. Das entspricht einem Plus von 37,5 Prozent.

Schwerpunkt Österreichischer Film

Die einmalige Sonderförderung erhalten nun jene Programmkinos, die von der Kulturabteilung auch bisher mit einer Förderung bedacht wurden. Konkret handle es sich um 13 kleine und mittlere Kinos, die aufgrund ihres Programms oder ihres Publikums einzigartig seien, sagt Kaup-Hasler. Die programmatische Ausrichtung konzentriert sich dabei auf österreichisches Filmschaffen, den europäischen Autorenfilm, anspruchsvolle Kinder- und Jugendfilme, Filme in Originalsprachen, Wettbewerbsfilme, Retrospektiven, Filmreihen und Spezialprogramme.

Eine Sonderförderung erhalten demnach Cine Center, Admiral Kino, Breitenseer Lichtspiele, Burg Kino, Filmcasino, Filmhaus, Actors Studio, Urania Kino, Haydnkino, Votivkino, Kino de France, Schikaneder und Topkino.

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