Da infolge der Corona-Maßnahmen Ausfahrten zurzeit unmöglich sind und Touristen für die nächsten Monate ausbleiben dürften, laufe die Branche Gefahr, „vom Erdboden zu verschwinden“. Um das zu verhindern, hat die Initiative eine Spendenaktion gestartet (siehe Textende).
Stadt schnürt Hilfspaket
Ganz so sang- und klanglos lässt die Stadt die Fiaker-Kultur aber wohl nicht untergehen. Bürgermeister Michael Ludwig und Stadträtin Ulli Sima (SPÖ) wollen noch „dieser Tage“ ein Hilfspaket präsentieren. Details hat man am Donnerstag präsentiert (mehr dazu hier).
Fakt ist jedenfalls, dass die 21 Wiener Fiaker-Unternehmer mit ihren insgesamt rund 350 Pferden unter massivem finanziellen Druck stehen. Fixkosten für Futter, Pflege und Unterbringung der Pferde in der Höhe von 250 bis 300 Euro pro Woche und Tier stehen null Einkünfte gegenüber. Und Mittel aus dem Härtefallfonds der Regierung habe man bis dato nicht bekommen, heißt es.
„Normal hätten wir jetzt im Frühjahr Hochsaison“, sagt Christian Gerzabek, stellvertretender Bezirkschef von Hietzing (ÖVP) und Hobby-Kutscher im Sold des größten Wiener Fiaker-Unternehmers, Johannes Paul. Stattdessen rechne man in dieser Saison mit einem „Totalausfall“.
Kritische Stimmen
Für die gesamte Branche spricht die Initiative allerdings nicht. An „Fiakerbaron“ Wolfgang Fasching, seines Zeichens SPÖ-Bezirksrat in Simmering und mit 14 Pferden ein „mittelgroßer“ Unternehmer, ist man etwa gar nicht erst herangetreten. Der Fiaker in Kurzarbeit bezweifelt, dass kleinere Betriebe von der Aktion profitieren.
Und auch von Tierschützerseite beäugt man die Initiative, die sich nach der Corona-Krise für Lockerungen bei der 35-Grad-Regelung (hitzefrei für Pferde ab 35 Grad) einsetzen will, kritisch. „Wir wären sogar für hitzefrei ab 30 Grad“, heißt es von den Vier Pfoten.
Spenden: Sparkasse Korneuburg, „Pro Fiaker-Kultur“. IBAN: AT 942022700004330106
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