In Gedenken an Jennifer: Mahnwache für 218 Opfer von Femiziden
Gedenkmesse für die vermisste Jennifer Scharinger 2019 in Wien
Es sind 218 Namen. So viele Frauen sind seit Jänner 2018 – das war der Zeitpunkt des Verschwindens der 21-jährigen Jennifer Scharinger – in Österreich Opfer eines Femizids geworden. "Jede dieser Frauen hatte eine Familie, Freunde, eine Geschichte, einen Namen und eine Zukunft“, erklärt die Sängerin Osaka.
Die Künstlerin wird bei einer Mahnwache und einem Lichtermeer am Sonntag (14.12.) ab 16 Uhr auf dem Wiener Heldenplatz für Jenni und die vielen Opfer von Femiziden singen.
Skelett im Wald
Acht Jahre nach ihrem mysteriösen Verschwinden sind am vergangenen Montag die sterblichen Überreste von Jennifer Scharinger – einer 21-jährigen Jus-Studentin aus Hollabrunn – auf dem Truppenübungsplatz Allentsteig im Waldviertel entdeckt worden.
Ihr heute 32-jähriger Ex-Freund, der als dringend Tatverdächtiger jahrelang im Visier der Mordermittler stand, hat gestanden, Jenni im Jänner 2018 in ihrer Wohnung in Brigittenau erwürgt zu haben.
Gesellschaft ist gefragt
Die Leiche versteckte er anschließend in einem Grüngürtel in Großweikersdorf (Bezirk Tulln), bevor er die Tote ins Waldviertel brachte. Dort blieb ihre Leiche bis diese Woche unentdeckt. Eine Initiative, die Jennifer Scharingers Geschichte und Schicksal von Anfang an verfolgte, will mit der Mahnwache und dem Lichtermeer am Heldenplatz auf die vielen Opfer von Femiziden aufmerksam machen und der Frauen gedenken.
"Wir wollen den Angehörigen zeigen, dass wir als Gesellschaft so ein Verhalten nicht dulden und dass wir Veränderung brauchen. Jeder Femizid ist einer zu viel“, heißt es vonseiten der Initiative, die recherchiert und die 218 Namen der Opfer auf Plakaten verewigt hat.
Rosa Logar, die Gründerin des ersten Frauenhauses in Österreich, wird bei der Mahnwache in Erinnerung rufen, dass es eine ganze Reihe von Einrichtungen und Anlaufstellen gibt, die Frauen Schutz und Hilfe bieten, falls ihnen Gewalt widerfährt.
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