Falscher Polizist vor Gericht: Fünf Frauen um 500.000 Euro "erleichtert"

Falscher Polizist vor Gericht: Fünf Frauen um 500.000 Euro "erleichtert"
In einem Fall hat ein Opfer dem 42-Jährigen fünf Kilogramm Gold übergeben, eine andere Frau soll er mit Pfefferspray attackiert haben.

Wegen schweren Raubes, Amtsanmaßung und schweren gewerbsmäßigen Betrugs wird ein 42-Jähriger am Freitag am Wiener Landesgericht zur Verantwortung gezogen. Er war Teil einer Bande, die sich als Polizeibeamte ausgeben, vorwiegend an ältere Frauen herantreten und diese dazu bringen, ihnen Bargeld und Schmuck herauszugeben. Dem Angeklagten, der sich Inspektor Christian Rudolf nannte, werden fünf Fakten mit einem Schaden von mehr als 500.000 Euro zugeschrieben.

Allein bei einer 75-Jährigen soll der Angeklagte Mitte Jänner 2020 Gold im Wert von fast einer Viertelmillion Euro erbeutet haben, indem er ihr weismachte, er müsse ihre Wertgegenstände überprüfen. Darauf holte die Frau aus ihrem Safe Goldbarren und -Münzen mit einem Gesamtgewicht von fünf Kilogramm und übergab es dem vermeintlichen Polizeibeamten.

76-Jährige zu Boden geschlagen

Die anderen vier inkriminierten Fakten hatten sich bereits im Jahr 2019 zugetragen, wobei der von Verteidiger Philipp Wolm (Kanzlei Kollmann Wolm) vertretene Angeklagte eines der Opfer - eine damals 76 Jahre alte Frau - mit einem Pfefferspray attackiert und anschließend mit einer Schmuckkassette zu Boden geschlagen haben soll. Diese zauderte im letzten Moment, ob sie ihm ihre Wertsachen überlassen sollte. Indem er ihr eine Schädelprellung und einen Bluterguss am rechten Auge zufügte, soll er sich mit roher Gewalt ihren Schmuck und Bargeld im Wert von 67.000 Euro zugeeignet haben.

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