Energiezuschuss in Wien: 200 Euro für einkommensschwache Haushalte

Energiezuschuss in Wien: 200 Euro für einkommensschwache Haushalte
Bürgermeister Michael Ludwig hat ein 124 Millionen Euro starkes Paket präsentiert, das hohe Energiepreise abfedern soll.

Angesichts der stark steigenden Preisentwicklung wird es in Wien einen eigenen Energiekostenzuschuss geben. Am Dienstag hat Bürgermeister Michael Ludwig die „Wiener Energieunterstützung Plus“ mit einem Volumen von 124,3 Millionen Euro präsentiert. Davon profitieren sollen vor allem Geringverdiener, Pensionisten und Alleinerzieher-Haushalte.

Im Paket enthalten sind eine Energiekostenpauschale, die Übernahme von Rückständen und neue Förderungen für erneuerbare Energieformen.

200 Euro für 262.000 Haushalte

Wer von den hohen Energiekosten besonders stark betroffen ist, soll eine pauschale Direktanweisung von 200 Euro bekommen, ohne dass ein Antrag notwendig ist. 50 Millionen Euro werden für diese Energiekostenpausche bereitgestellt. Die Auszahlung soll noch im zweiten Quartal 2022 erfolgen. 

Anspruchsberechtigt sind 70.000 Mindestsicherungssicherungsbeziehende, 42.000 Mindestpensionsbezieher, 110.000 Personen, die eine Arbeitslosenleistung erhalten und 40.000 Wohnbeihilfen-Beziehende.

„So erreichen wir über 65.000 Kinder, davon 26.000 in Alleinerziehenden-Haushalten. Kein Kind soll im Dunkeln sitzen“, so Bürgermeister Ludwig.

Übernahme von Rückständen

Die zweite Säule des neuen Zuschussmodells ist die „Energieunterstützung Neu“ mit einem Volumen von 26 Millionen Euro. Die Unterstützung erfolgt über teilweisen Übernahmen von Rückständen oder Jahresrechnungen durch Direktanweisung an die Energieunternehmen. Auch Energieberatungen oder der Austausch alter Elektrogeräte sollen von der „Energieunterstützung Neu“ abgedeckt werden. Die dafür eingesetzten Mittel werden laut Ludwig von bisher sechs Millionen auf 26 Millionen Euro aufgestockt. Die Umsetzung ist für das vierte Quartal 2022 vorgesehen.

Anspruchsberechtigt sollen auch hier vor allem jene sein, die am meisten von Energiearmut betroffen sind. Aber weil auch der Mittelstand zunehmend von den Teuerungen betroffen sei, werde der Anspruchskreis für 2022 ausgeweitet, erklärte Michael Ludwig.

Beispiele: Wer anspruchsberechtigt ist

Anspruchsberechtigt sei nun beispielsweise auch eine alleinerziehende Mutter zweier Kinder mit einem Netto-Einkommen von 2.248 Euro und einem Mietzins von 740 Euro – oder auch ein alleinstehender Mann mit einem Teilzeiteinkommen von 1.262 Euro trotz einer günstigen Friedenszins Miete von 300 Euro - oder eine Familie mit zwei Kindern mit einem Einkommen von 2.993 Euro und Mietkosten von 820 Euro.

48 Millionen Euro Öko-Förderung

Insgesamt 48,3 Millionen Euro sollen außerdem an Förderungen für nachhaltige Energieformen sowie für Neubau und Sanierung von Gebäuden ausgeschüttet werden. Förderberechtigt sind etwa Ökostrom- und Fotovoltaikanlagen und stationäre Stromspeicher. Außerdem wird eine neue Energieeffizienzförderung bei Neubau und Sanierung im Altbau in Aussicht gestellt. So wolle man sich langfristig von Energielieferungen aus dem Ausland unabhängig machen, so Ludwig.

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