Endlich Sommer - begleitet von Schanigärten, Abkühlung und Badespaß
Der Sommer ist da. Und von den meisten wurde er wohl schon lange nicht so sehnsüchtig erwartet, wie nach mehr als einem halben Jahr coronabedingten Einschränkungen und dem wettertechnisch durchwachsenen Frühling.
Die gute Nachricht ist: Der Sommer bleibt. „Bis voraussichtlich Ende Juni ist es auf jeden Fall recht sommerlich“, sagt Alexander Orlik, Klimatologe an der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG). Wobei der Höhepunkt dieser ersten Hitzewelle des Jahres am Sonntag mit 35 Grad erreicht sein wird.
Zwar wird die 30-Grad-Marke im Osten auch Montag und Dienstag noch übertroffen, danach wird es jedoch eine Spur kühler: Unter 24, 25 Grad werden die Tageshöchsttemperaturen aber bis Monatsende nicht sinken, prognostiziert Orlik. Damit wird sich der diesjährige Juni unter den zehn wärmsten der Messgeschichte einreihen.
Abkühlung gesucht
Mehr als 30 Grad – das heißt auch, dass die gesamte Abkühl-Palette der Stadt im Einsatz ist. Neben wienweit 260 Nebelduschen, Sprühstelen und Sprühnebel-Brunnen sind am Karlsplatz, am Schwarzenbergplatz und am Meidlinger Platzl Sprühschläuche im Einsatz. All diese städtischen Kühlmöglichkeiten sind in der Gratis-App „Cooles Wien“ verzeichnet.
Die Schanigartenbesitzer freuen sich naturgemäß, wenn es die Menschen vermehrt nach draußen zieht. „Die Auslastung ist durchwachsen positiv“, sagt Peter Dobcak, Gastro-Obmann in der Wiener Wirtschaftskammer.
Nach wie vor sei zu spüren, dass die Menschen erst wieder Vertrauen in die Sicherheit der Gastronomie gewinnen müssen, doch: „Die Tendenz ist stark steigend.“ Wenn im Juli die Einschränkungen weitgehend fallen, erwartet Dobcak, „dass es richtig losgeht“.
In den städtischen Bädern rechnet man hingegen bereits dieses Wochenende mit vermehrten Rotschaltungen der Bäderampel. Wer sicher eingelassen werden will, der sollte sich des Online-Vorverkaufs bedienen oder früh genug im Bad sein.
Die Alte Donau ist eine kühle Alternative. Diese bedarf aber auch der richtigen Pflege, um nicht mit hohen Wasserpflanzen zugewuchert zu werden. Diese sind zwar essenziell für die Wasserqualität, jedoch auch ein unbeliebter Störfaktor für Schwimmer und Bootsfahrer. Daher werden die Unterwassergewächse von speziellen Mähbooten der Stadt abgeschnitten und zu Kompost verarbeitet.
Neue Pflanze für weniger Mäharbeiten
Um das Dilemma mit den lästigen aber wichtigen Wasserpflanzen an den Wurzeln zu packen, ging 2017 ein neues Konzept in die Versuchsphase: Die hochwüchsigen Unterwasserpflanzen sollten von niederwüchsigen ersetzt werden, um die aufwendigen Mäharbeiten zu verringern und gleichzeitig den wichtigen Reinigungsmechanismus der Alten Donau zu bewahren.
Am unteren Ende der Alten Donau – von der Strombucht abwärts – begann man deshalb die flachwüchsigen Characeen anzubauen, die sich am Anfang nur schwer durchsetzen konnten. Da sie eine beliebte Nahrung für Fische darstellen, müssen die Pflanzen zu Beginn mit Netzen isoliert werden.
„Das hat jetzt nach drei Jahren gut funktioniert und deshalb gehen wir den nächsten Schritt an“, sagt Gewässer-Stadträtin Ulli Sima (SPÖ). Erst müssen die hohen Unterwasserpflanzen gemäht werden, dann geht die Pflanzung der niedrigwüchsen weiter: Taucher der Partnerfirma Systema rücken an, um täglich um die 1.000 Unterwasserpflanzen händisch in den schlammigen Boden der Alten Donau zu setzen. Diesmal zwischen Strombucht und Polizeisteg auf einer Fläche von sechs Hektar – umgerechnet neun Fußballfeldern.
So sollen zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen werden. „Die Vision ist, dass wir mit diesen niederwüchsigen Pflanzen eine gute Wasserqualität erreichen und nicht mehr mähen müssen“, so Sima.
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