Derzeit würden diese Kinder häufig auf Krankenhausstationen leben, obwohl ihre Akutbehandlungen abgeschlossen sind, heißt es aus dem Haus der Barmherzigkeit.
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„Fridolina“ soll eine Alternative dazu darstellen. 14 Plätze wird es geben, die Angebote sind vielfältig, sagt die Leiterin Nicole Hainz. „Von der Langzeitbetreuung bis hin zur kurzzeitigen Entlastung, wenn die Eltern zum Beispiel einen Urlaub mit dem gesunden Geschwisterchen machen möchten.“ Dazu komme die palliative Betreuung.
Planung seit Corona
Begonnen habe die Planung schon vor Corona. Nun, rund zwei Monate bevor die ersten Bewohnerinnen und Bewohner aufgenommen werden, sind die ersten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an Bord geholt worden. Dass das so früh geschehe, sei für das Haus der Barmherzigkeit ungewöhnlich. „Weil es sich aber um eine neue Einrichtung handelt, sollen sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schon vorab beschnuppern“, sagt Hainz.
Zwischen 50 und 60 Mitarbeiter werden es irgendwann sein. Anfang September haben die ersten sechs Mitarbeiterinnen mit den notwendigen Schulungen begonnen.
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„Damit wollen wir jeden Einzelnen dort abholen, wo er gerade steht. Am Ende sollen alle am gleichen Stand sein“, sagt Katharina Fourtis. Schließlich komme das Personal aus unterschiedlichen Bereichen. Pflegerinnen und Pfleger aus der Kinderintensivstation sowie aus dem Erwachsenenbereich aber auch Studienabsolventen seien aufgenommen worden.
Sie alle eine der Wunsch, von Anfang an, an einem Projekt mitzuarbeiten. „Die ersten sind immer die Mutigen und die Visionäre. Sie wissen noch nicht wirklich, was sie erwartet“, sagt auch Roland König, Geschäftsführer im Haus der Barmherzigkeit.
Vom Frühchen bis zu Jugendlichen
Vom Frühchen bis zum querschnittgelähmten Jugendlichen reicht die Spannweite. Dazu kommt, dass sich die Abläufe auf der neuen Station erst einspielen müssen.
Das scheint hier aber niemanden zu stören. „Man muss nur gut zuhören und beobachten, um die Bedürfnisse der Kinder zu erkennen“, sagt die kürzlich zum Team gestoßene Pflegerin Iris Kopf.
Viel wichtiger sei aber ohnehin das Thema Zeit. Zeit für die Bewohner, aber auch Zeit für Gespräche mit den Angehörigen, ergänzt Doris Gypser, die ursprünglich aus der Erwachsenenpflege kommt.
Unterricht und Feste
Nur dadurch lassen sich Tagesabläufe gestalten, die mehr an ein Zuhause als an ein Krankenhaus erinnern. Mit Pädagogen und Sozialarbeitern sollen unter anderem Schulunterricht und der Jahreszeit zugehörige Feste ermöglicht werden.
Derzeit ist das „Fridolina“ aber noch eine Baustelle. Ab 20. September werden die Räume für den Einzug bereitstehen stehen.
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