Die Auersperg Real Estate hat aktuell keinen Geschäftsführer, der letzte ist im vergangenen Juli zurückgetreten. Insgesamt dürfte die Verwaltung des Palais schon vor Jahren aus dem Ruder gelaufen sein. Laut Creditreform und KSV1870 haben 16 Gläubiger 45 Millionen Euro Forderungen angemeldet, davon dürften zumindest fast 25 Millionen Euro Forderungen aus der Gesellschaftersphäre sein.
Doch die „Hausverwalterin“ ist schon länger pleite. „Nach meinen bisherigen Erhebungen ist die Auersperg Real Estate GmbH seit zumindest zehn Jahren überschuldet, vermutlich auch zahlungsunfähig“, schreibt der renommierte Insolvenzverwalter Stephan Riel in seinem aktuellen Bericht. „Eine positive Fortbestehensprognose wurde nicht erstellt und hätte auch nicht erstellt werden können, zumal meine bisherigen Erhebungen massive Hinweise darauf ergeben haben, dass die (spärlichen) Mieterträge nicht zur Instandhaltung des Objektes verwendet, sondern in die Gesellschaftersphäre abgezogen wurden.“
Riel weist auch darauf hin, dass gegen einen vormaligen Geschäftsführer der Auersperg Real Estate und gegen Wolf V. bei der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft ein Strafverfahren anhängig ist. Dem Vernehmen nach werden die Vorwürfe bestritten.
Riel will die im Eigentum der Schuldnerin stehenden Liegenschaft „Palais Auersperg“ nun von einem Sachverständigen schätzen lassen und bestmöglich verwerten. Der Verwertungserlös soll zumindest die anerkannte Forderung einer Bank in Höhe von 9,5 Millionen Euro abdecken.
Das Palais wurde zwischen 1706 und 1710 von Johann Bernhard Fischer von Erlach und Johann Lucas von Hildebrandt errichtet. Ursprünglich hieß es „Palais Rofrano“, erst durch die Übernahme durch die Familie Auersperg kam es zu seinem heutigen Namen. In den vergangenen Jahrzehnten kam es zu häufigen Eigentümerwechseln.
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