"Donauturm-Rutsche": Wie es sich anfühlt, in 165 Metern Höhe zu rutschen
Wenn der Wind weht, bewegt sich der Donauturm. Und auch der Fahrstuhl fährt dann langsamer: Statt 35 Sekunden braucht man fast eine Minute, sagt die Mitarbeiterin. „Die Sensoren, die außen am Turm angebracht sind, erfassen das und verlangsamen den Lift automatisch.“ Ein interessanter Fakt, wenn man sich nicht gerade mit weichen Knien auf dem Weg befindet, die höchste Rutsche Europas zu testen. Mitten in einem klassischen Wiener Wind.
In 165 Meter Höhe prangt die Rutsche als neue Attraktion am Donauturm. Ja, richtig: Am Donauturm, nicht im Donauturm. 40 Meter lang windet sie sich an der nördlichen Außenwand des Wahrzeichens entlang. Angebracht wurde sie bereits am 3. Oktober. Seit heute, Mittwoch, kann sie nun auch getestet werden. Die einzige Voraussetzung: Man darf die Mindestkörpergröße von 110 Zentimetern nicht unterschreiten.
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Wie im Schwimmbad
Der Einstieg in die „Donauturm-Rusche“ in 165 Metern Höhe ähnelt der einer Wasserrutsche im Schwimmbad. Ein runder Schlauch, der nach unten führt. Einige markante Unterschiede gibt es aber: Zum einen muss man sich in eine Art Schlafsack setzen. Zum anderen bleibt man trocken – trotz Regen. Die Rutsche ist nämlich rundum verschlossen. Der obere Teil besteht aus transparentem Polycarbonat. Während des Rutschens kann also – zumindest in der Theorie – die Aussicht genossen werden.
In der Praxis sieht das etwas anders aus. Während einem vor dem Einstieg aufgrund der Höhe durchaus flau im Magen werden kann, ist das Rutschen selbst innerhalb kürzester Zeit vorbei. Zwischen 7 und 9 Sekunden dauert der Spaß. Auf die Aussicht muss man sich also wirklich konzentrieren, wenn man sie denn sehen will. Schließlich rutscht man mit bis zu 18 km/h rasant dahin. Natürlich abhängig vom eigenen Gewicht und der Witterung, sagt Hermann Kammer, Geschäftsführer des Donauturms.
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Rutsche bleibt drei Jahre lang
Und die Witterung sorgte mit dem leichten Sturm – zumindest optisch – am gestrigen Eröffnungstag für einen zusätzlichen Adrenalinschub. Wirklich gespürt hat man vom Wind in der Rutsche aber nichts. Und auch die kühle Luft (die Röhre wird nicht beheizt) lässt die Besucherinnen und Besucher kalt.
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Angebracht wurde die Rutsche, um „ein breiteres Publikum anzusprechen“, sagt Kammer. Drei Jahre lang wird die Installation des deutschen Objektkünstlers Carsten Höller am Donauturm angebracht sein. So lange läuft die temporäre Bewilligung. „Ob wir eine Verlängerung anstreben, wird sich zeigen“, sagt Kammer. Die Kosten für die „Donauturm-Rutsche“ belaufen sich auf 940.000 Euro. Apropos Kosten: Für einmaliges Rutschen benötigt man zusätzlich zur normalen Eintrittskarte ein 5-Euro-Zusatzticket. Mit dem „Adrenalin-Package“ kann man um 40 Euro zehnmal rutschen.
Das Café wird sich wieder drehen
Die Rutsche ist aber nicht die einzige Neuigkeit, die es aus dem Donauturm zu berichten gibt. Das Café, dessen Drehmechanismus seit September defekt ist, soll sich schon bald schon wieder drehen.
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Die Rutsche
Die „Donauturm-Rutsche“ ist 40 Meter lang. Man rutscht vom Zentralgeschoss in 165 Metern Höhe bis auf die Aussichtsebene, 15 Meter tiefer. Das Gefälle beträgt 29 Grad, die Rutschzeit 7 bis 9 Sekunden.
Die Tickets
Einmaliges Rutschen kostet zusätzlich zur normalen Eintrittskarte 5 Euro. Mit dem „Adrenalin-Package“ kann man um 40 Euro zehnmal rutschen. Geöffnet hat die Rutsche täglich von 11 bis 21 Uhr.
Die Getriebe wurden in Deutschland einem Service unterzogen und sollen in den kommenden zwei Wochen wieder eingebaut werden.
Aber keine Sorge, auch wenn sich das Café wieder dreht, wird die Rutsche statisch bleiben. Sie bewegt sich nur, wenn sich aufgrund des Windes der gesamte Turm bewegt.
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