Vom Blitz getroffen: Café im Donauturm dreht sich nicht

Vom Blitz getroffen: Café im Donauturm dreht sich nicht
Angestellte und Gäste müssen wohl noch länger warten: Aufgrund eines irreparablen Schadens, der während eines Gewitters entstanden ist, steht das Turmcafe still.
Von Uwe Mauch

Wer in den kommenden Tagen vorhat, das „höchste Wahrzeichen Wiens“ zu besuchen und nach einer rasanten Liftfahrt oben nicht nur die Aussicht, sondern auch eine Wiener Melange oder ein „Steirerhuhn“ zu genießen, der kann das derzeit aufs Geratewohl, ganz ohne Reservierung: Im Turmrestaurant und im Turmcafé werden laut Personal ausreichend Tische frei sein.

Das ist an dieser Stelle die gute Nachricht.

Die schlechte ist: Auf den beliebten, viel beworbenen 360-Grad-Panoramablick in der Turm-Restauration auf 170 Meter über der Donau müssen die Gäste der Donauturm-Gastronomie bis auf Weiteres verzichten.

Ausgeklügelt, aber alt

Schuld daran ist ein starkes Gewitter vor drei Wochen. Während des Unwetters wurde laut eines ORF-Berichts das Getriebe des Dreh-Mechanismus arg beschädigt. Dadurch hat das ausgeklügelte technische System einen nicht mehr reparierbaren Schaden erlitten.

Aufgrund des bereits fortgeschrittenen Alters des Systems (es ist seit dem Jahr 1964 in Betrieb) sind spezifische Ersatzteile heutzutage nicht mehr verfügbar.

Derzeit ist daher noch ungewiss, wann man auf den Donauturm rauffahren und wieder im Drehen auf die Stadt hinunterschauen kann. Die Suche nach geeigneten Angeboten, die Herstellung eines neuen Antriebs, die Abhängigkeit von Lieferzeiten und Arbeitskräften sowie die abschließende Montage stellen gleich mehrere Herausforderungen dar.

Der Wiener Donauturm wurde im selben Jahr wie die Wiener Internationale Gartenschau (WIG 64) eröffnet. Bis heute gilt er als eines der beliebtesten Ausflugsziele Österreichs. Jährlich lockt er rund 42.000 Besucher und Besucherinnen an.

„Natürlich traurig“

Durch das Gewitter vor drei Wochen ist jetzt auch der wirtschaftliche Motor dieser Sehenswürdigkeit ins Stocken geraten. Eine Angestellte bestätigt am Samstag gegenüber dem KURIER, dass die Auslastung der Turmrestaurationen derzeit mehr als nur überschaubar ist: „Ja, bei uns ist es oben schon seit Längerem recht ruhig.“

Sie hofft auf eine möglichst schnelle technische Lösung: „Wenn keine Gäste kommen, dann macht mich das natürlich traurig.“

PS: Auf der Homepage der Betriebsgesellschaft findet sich folgender Hinweis: „Der Turm bleibt vom 2. bis 17. Oktober geschlossen.“ Schon vorher soll es aber 30 % Baustellenrabatt geben.

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