Dodgeball: Ausweichen ist alles

Dodge Ball
Völkerball 2.0: Über 70 Teams kämpfen beim „Dodge & Style“-Turnier um die Teilnahme an der EM in England.

Zehn Spieler in skurrilster Verkleidung, vier Bälle und fünf Minuten Zeit – das sind die Rahmenbedingungen für das wahrscheinlich farbenprächtigste Turnier des Jahres, das „Dodge and Style“, das heute, Donnerstag, auf der Schmelz stattfindet.

„Über 70 Teams haben sich angemeldet“, erzählt Initiator Daniel Malik (33). „Die Sieger fahren zur EM nach England.“ Diese findet heuer bereits zum vierten Mal statt. Zehn Nationen kämpfen um den Titel, Österreich ist zum ersten Mal mit dabei. Austragungsort ist Chester in Nordengland.

Dodge bedeutet auf Englisch ausweichen. Dodgeball ähnelt dem Völkerballspiel und wurde ursprünglich von amerikanischen Volksschulkindern gespielt. Es geht dabei um Teamgeist, Schnelligkeit und Spaß. Zwei Mannschaften mit je fünf Spielern versuchen, sich gegenseitig abzuschießen. Vier Bälle stehen zur Verfügung. Gewonnen hat, wer die gegnerische Mannschaft vom Feld gejagt hat.

Film als Vorlage

Dodgeball: Ausweichen ist alles
Die Vorlage für den modischen Ballsport lieferte eine US-amerikanische Komödie aus dem Jahr 2004. Bei „Dodgeball – Voll auf die Nüsse“ regeln zwei Fitnessclubs ihre Streitigkeiten mittels eines Dodgeball-Turniers.

Obwohl die Kritiken für den Film durchwegs positiv ausfielen, rechneten die Produzenten wohl kaum mit der enormen Resonanz: Der Ballsport erfreut sich mittlerweile weltweiter Beliebtheit – vor allem bei Erwachsenen.

2004, im Jahr der Film-Veröffentlichung, bekam Dodgeball in den Vereinigten Staaten eine offizielle Liga. England zog 2007 nach. Nun versuchen drei Sportler, die Disziplin in Österreich aufzubauen. Mit Erfolg, wie es scheint. Über 500 Spieler werden beim „Dodge & Style“-Turnier versuchen, in den buntesten Kostümen Bällen auszuweichen.

Style Award

Neben einem sportlichen Gewinner wird beim „Dodge & Style“-Turnier auch das verkleidungstechnisch einfallsreichste Team prämiert. „Die Leute sind unglaublich kreativ“, erzählt Haupverantwortliche Nicola Studeny (26). Beim Wettkampf im November gab es Pantomimen, Gladiatoren oder auch Steinzeit-Menschen. Diesmal werden noch schrägere Kostüme erwartet.

Warum das Spiel so gut ankommt?„Beinahe jeder hat als Kind Völkerball gespielt“, sagt Studeny. Doch kaum sei man aus der Schule draußen, komme man nie wieder dazu. „Mit Dodgeball wollen wir ein Spiel unter die Leute bringen, das Spaß macht und für jedermann ist“, fügt Malik hinzu. „Man kann es in jedem Turnsaal spielen. Dadurch ist es für Wien ideal.“ Mitorganisator Max Golda: „Das Spiel ist außerhalb der Norm.“ Das zieht an.

Schritt für Schritt wollen die drei in Österreich sportliche Strukturen aufbauen. Im April gab es den ersten Schul-Cup. Sportkurse sind bereits in Planung. Im Sommer soll es eine Tour durch die Bäder Wiens geben. Das Ziel: Der Sieg bei der Weltmeisterschaft in Las Vegas.

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