Die Wiener U-Bahn der Zukunft: Der X-Wagen nimmt Gestalt an

So sieht der X-Wagen im Moment noch aus.
Im Siemens-Werk Simmering entsteht der moderne fahrerlose Zug, der künftig auf der U5 im Einsatz sein wird.

Die Produktion der X-Wagen, der neuen vollautomatischen U-Bahn-Züge für Wien, schreitet voran. Den aktuellen Fertigungsfortschritt präsentierten Öffi-Stadträtin Ulli Sima am Donnerstag gemeinsam mit den Wiener Linien im Siemens Werk Simmering. Zu sehen gab es den ersten „lackierten Wagenkasten“ der neuen U-Bahn-Züge, bereit für den Innenausbau. Die Auslieferung des ersten fertiggestellten Zugs (von insgesamt 34 - mit Option auf 11 weitere) erfolgt mit der zweiten Jahreshälfte 2020. Mit der Betriebsbewilligung für den regulären Fahrgastbetrieb ist mit voraussichtlich 2022 zu rechnen.

„Der X-Wagen ist eine wichtige Investition für die klimafreundliche Mobilität in Wien. Umweltschutz beginnt dabei bereits in der Fertigungshalle. Die neuen U-Bahn-Züge bestehen zu über 90 Prozent aus wiederverwertbaren Materialien", erklärt Sima. "Die Leichtbauweise, die moderne LED-Beleuchtung und die besonders energiesparende Heizungs- und Klimaausstattung ermöglichen einen noch niedrigeren Energieverbrauch." Mit der Produktion am Standort Simmering sei der X-Wagen zudem ein ‚waschechter Wiener‘, der Arbeitsplätze in der Region sichere und den Wirtschaftsstandort stärke.

So verläuft die neue U5

Die Wiener U-Bahn der Zukunft: Der X-Wagen nimmt Gestalt an

X-Wagen ab 2022 im Fahrgastbetrieb

Mit dem Bau der neuen U5 wird der X-Wagen Wiens erste vollautomatische U-Bahn-Linie bedienen. Der Zug wurde maßgeschneidert für das Wiener U-Bahn-Netz entwickelt, kann modular mit oder ohne Fahrerkabine ausgestattet und sowohl manuell, halbautomatisch oder vollautomatisch betrieben werden. In der Testphase wird der X-Wagen vereinzelt bereits 2021 im U-Bahn-Netz unterwegs sein, wenn auch noch ohne Fahrgäste. Mit Erteilung der Betriebsbewilligung könnte der X-Wagen bereits ab 2022 Fahrgäste auf den Linien U1 bis U4 befördern - allerdings mit U-Bahn-Fahrer.

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Zumindest 34 Züge werden ab 2020 ausgeliefert.

Beim X-Wagen kommt weltweit erstmals das innovative Fahrgastinformationssystem Plus zum Einsatz. Digitale Informationsdisplays oberhalb jeder Tür bieten den Passagieren bereits vor Ankunft in der Station eine positionsabhängige Wegeleitung der nächsten Station, inklusive aktueller Anschlussverbindungen. Fahrgäste wissen damit bereits vor der Station, in welche Richtung sie nach ihrer Ankunft weitergehen müssen. Das sorgt für eine Optimierung des Fahrgastflusses und mehr Reisekomfort für die Fahrgäste.

Mehr Komfort: Das ändert sich für die Fahrgäste

Heute noch im „Rohzustand“, als lackierter Wagenkasten mit Frontmaske, nimmt der erste X-Wagen dennoch schon sichtbare Formen an. Zukünftig bietet er einen offen gestalteten Innenraum mit großzügigen Einstiegsbereichen. Die Fahrgäste können dadurch bequemer und schneller ein- und aussteigen. Die Sitze bestehen aus hochwertigem Schichtholz, die Anordnung erfolgt in einer Kombination aus den gewohnten Quersitzen mit zusätzlichen Längssitzen an der Außenwand der Züge sowie Klappsitzen. Fahrgäste mit Kinderwägen und Gepäck finden angenehm viel Platz. Bei allen U-Bahn-Türen befinden sich Klapprampen, zusätzliche Rollstuhlplätze in der Mitte des Zuges bieten höchste Barrierefreiheit.

Die Wiener U-Bahn der Zukunft: Der X-Wagen nimmt Gestalt an

Steinbauer, Sima und Alfred Neumann von Siemens.

Wo heute noch die U2 fährt, wird künftig die türkise U5 fahren: Wiens erste vollautomatische U-Bahn-Linie. Dafür müssen die bestehenden Stationen Karlsplatz bis Rathaus umgerüstet und mit Bahnsteigtüren ausgestattet werden, die U5-Station Frankhplatz wird neu gebaut. Der vollautomatische Betrieb, der in Städten wie Paris und Barcelona bereits bestens erprobt ist, macht die U-Bahn noch sicherer und zuverlässiger. Die Bahnsteigtüren öffnen sich erst, sobald der Zug in der Station steht.

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