Die Mutter aller Studentenheime und ihre neuen Kinder

Ein Student im Pfeilheim am Laptop
Das Pfeilheim in der Josefstadt ist eine Institution – nicht zuletzt wegen der Partys, die dort gefeiert werden. Heuer begeht das Heim sein 100-jähriges Jubiläum

In der Familie Sturmer gibt es eine Tradition: Wer nach Wien studieren geht, der zieht ins Pfeilheim. Dieses Semester ist die 18-jährige Emilia dran.

Die Eltern der angehenden Romanistik-Studentin haben deren Habseligkeiten im Auto in die Pfeilgasse 4-6 gekarrt – aus ihrer Heimat Oberndorf bei Salzburg. Das ist jener Ort, in dem das weltberühmte Lied „Stille Nacht“ entstand. Für Emilia ist es mit den stillen Nächten jetzt vorbei.

Den Eltern ist das sehr wohl bewusst. Mama Monika wohnte selbst im Pfeilheim, ihr Vater auch, den berüchtigten Partykeller im Trakt gegenüber kennt man nur zu gut. „Das waren sehr schöne Feste hier“, sagt Monika.

So wie Emilia haben sich dieses Semester 80 weitere Neuzugänge in der Pfeilgasse 4-6 eingerichtet. Morgen beginnt das Wintersemester, in den vergangenen Tagen bekamen die neuen Bewohner ihre Schlüssel ausgehändigt.

Für viele von ihnen ist es der Schlüssel zur ersten eigenen Bleibe – und zu einem Leben in der Großstadt, fernab der elterlichen Argusaugen. Für die Studierenden ist die Einzugswoche daher höchst aufregend.

Die Mauern des Pfeilheims hingegen sind all das gewohnt: Sie haben bereits eine sehr lange, bewegte Geschichte hinter sich.

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