Desolater Kindergarten: Renovierung statt Neubau

Desolater Kindergarten: Renovierung statt Neubau
Obwohl sich eine Sanierung nicht mehr auszahlt, kommt jetzt doch kein neues Gebäude.

Der trostlose, in die Jahre gekommene Flachbau am Floridsdorfer Bruckhaufen sieht nicht gerade aus wie ein moderner Kinderbetreuungsplatz. Seit Jahren befindet sich der Kindergarten in der Kugelfanggasse in einem desolaten Zustand, seit Jahren passiert nichts.

Jetzt ist die Geschichte um den Kindergarten um eine skurrile Facette reicher: Obwohl sich an dem Standort eigentlich nur mehr ein Neubau auszahlt, soll das Gebäude jetzt lediglich renoviert werden.

Doch der Reihe nach: Bereits Anfang 2008 hätte gemäß der Prioritätenliste der zuständigen MA 10 eine umfassende Renovierung des Kindergartens stattfinden sollen. Die Kosten, zu bedecken aus dem Bezirksbudget, betrugen damals knapp 1,2 Millionen Euro.

Im September stellte die FPÖ eine Anfrage an den Bezirksvorsteher, wann die Renovierung endlich beginnen wird. Die Antwort darauf: Statiker hätten festgestellt, dass eine Renovierung zu teuer käme. Deshalb soll ein Neubau erfolgen.

Doch auch dieser lies über Jahre auf sich warten. Im Zentralbudget der Stadt Wien sei kein Geld dafür vorhanden.

Andere Pläne

Vor Kurzem dann die überraschende Wende: Im Finanzausschuss des Bezirks wurde mitgeteilt, dass es nun doch zu einer Renovierung kommen soll. „Das ist hinausgeschmissenes Geld, wo doch vor fünf Jahren schon feststand, dass eine Renovierung zu teuer käme“, kritisiert FPÖ-Gemeinderat Wolfgang Irschik.

Leider habe man sich gegen den geplanten Neubau und eine Erweiterung entschieden, bestätigt Bezirksvorsteher Heinz Lehner.

Offenbar gebe es mittlerweile an anderen Standorten Prioritäten. „Jetzt müssen wir als Bezirk so gut als möglich für die nötigen Maßnahmen sorgen.“ Das Ausmaß der erforderlichen Renovierungsarbeiten und die damit verbundenen Kosten für den Bezirk stehen laut Lehner momentan aber noch nicht fest.

Bei der zuständigen MA 10 (Wiener Kindergärten) möchte man sich nicht im Detail dazu äußern, warum man sich jetzt doch für eine Generalsanierung und nicht für einen Neubau entschieden hat. Nur so viel: „Es gab immer Überlegungen in beide Richtungen“, betont eine Sprecherin.

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