Der erste Tag in Wiens neuestem Gemeindebau
119 Quadratmeter, fünf Zimmer, die sich auf zwei Etagen verteilen, ein großzügiges Panoramafenster im künftigen Wohnzimmer, durch das man hinunter auf die Kirche Oberlaa schauen kann. Das ist das zukünftige Zuhause von Mande Luzviminda, ihrem Mann und ihren fünf Kindern. Sie gehören zu den ersten Mietern des neuen Barbara-Prammer-Hofs in der Fontanastraße in Favoriten. Am Dienstag haben sie ihre Schlüssel bekommen und sind von der neuen Wohnung begeistert:
Der Barbara-Prammer-Hof ist der erste Gemeindebau der neuen Generation, deren Bau im Wahlkampf 2015 von der Wiener SPÖ beschlossen worden war. Zuvor waren elf Jahre lang keine der besonders günstigen Sozialwohnungen, die ein Symbol des Roten Wiens sind, gebaut worden. Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ), der am Dienstag die Eröffnung vornahm, über die Idee hinter dem neu aufgenommenen Bauprogramm:
Auf dem Areal des ehemaligen AUA-Hauptquartiers, unweit der neuen U1-Endstation Oberlaa, entstanden auf 8.200 Quadratmetern in den vergangenen Jahren insgesamt 120 Wohnungen, die zwischen 40 und 120 m² groß sind.
Was auffällt, ist die relativ lockere Bauweise: Viele der Stiegenhäuser liegen im Freien. Wohnbaustadträtin Kathrin Gaal (SPÖ) schildert die weiteren Besonderheiten der Anlage:
Zu Gast bei der Eröffnung waren auch Angehörige von Barbara Prammer - ihre Tochter mit den beiden Enkelkindern sowie ihre Schwester. Im Foyer des Hofs selbst erinnert ein farbenfrohes Mosaik an die 2014 verstorbene Nationalratspräsidentin. Geschaffen von Künstler Elio Macoritto trägt es den Namen „Wer das Ziel nicht kennt“, angelehnt an den Titel eines Buchs der SPÖ-Politikerin.
Für Familie Luzviminda wie auch für alle Mieter der neuen Gemeindebauten, die noch errichtet werden sollen, gelten folgende Konditionen: Die Miete beträgt 7,50 Euro / m² brutto, es sind weder Eigenmittel noch eine Kaution erforderlich. Es gibt auch keine Befristung des Mietvertrages.
Die neu errichteten Gemeindebauten stehen im Eigentum der eigens gegründeten Baugesellschaft WIGEBA. Sie steht im Eigentum der Gemeinnützigen Siedlungs- und Bau AG (Wien Holding) und Wiener Wohnen. Bis 2020 sollen insgesamt 4.000 neue Gemeindewohnungen auf Schiene gebracht werden. Etwa am Handelskai (316 Wohnungen), in der Engerthstraße (110) oder im Meidlinger Wildgarten (123).
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