Carsharing in Wien: Nur mehr ein Anbieter und neue Preise

Carsharing in Wien: Nur mehr ein Anbieter und neue Preise
DriveNow und Car2Go heißen seit Freitag ShareNow. Ein Nebeneffekt der Fusion ist ein neues Preismodell.

Mit Verwunderung blickte KURIER-Leser Robert S. auf die neueste Car2Go-Rechnung. Für seine gewohnte Strecke von der Innenstadt in die westliche Vorstadt schlug der Sharing-Anbieter 12,96 Euro zu Buche. Die vergangenen Male hatte er nie mehr als 10 Euro für Strecke bezahlt. Dabei war er mit der billigsten Klasse, SmartForTwo, gefahren; viel Verkehr gab es auch nicht.

Doch: Der Carsharing-Anbieter hat ein neues Preismodell, das seit Freitag mit der Verschmelzung von DriveNow und Car2Go zu ShareNow sowohl Mercedes und Smart also auch BMW und Mini betrifft.

Eine Minute mit einem SmartForTwo kostet nicht mehr überall 0,31 Euro pro Minute, nun variiert der Preis. In Gebieten mit geringer Nachfrage sind es 0,26 Euro pro Minute (vereinzelt am Stadtrand). In Gebieten mit mittlerer Nachfrage: 0,31 Euro/Minute (belebter Stadtrand). In Gebieten mit großer Nachfrage 0,36 Euro/ Minute (Zentrum, teilweise bis an den Stadtrand).

Preiserhöhung vs. Flexibilität

Eine Verteuerung sei nicht gegeben, heißt es von der ShareNow-Pressestelle. Die Preise seien flexibler geworden. Mit der Maßnahme möchte man versuchen, Autos von entlegeneren Gebieten in die Mitte zu holen. Die meisten Fahrten weden aber wohl in Gebieten mit großer Nachfrage gestartet werden – also mit dem teuersten Tarif.

Die europäische Wettbewerbsbehörde hat gegen die Verschmelzung der beiden (derzeit) einzigen Carsharing-Anbieter nichts einzuwenden.

Bereits im Vorjahr hatten Daimler und BMW bekannt gegeben, ihre Carsharing-Töchter Car2Go (Daimler) und DriveNow (BMW) zu fusionieren. Im Februar wurde dann verkündet, dass die Autoriesen ihre Leih-Auto-Angebote unter der Marke ShareNow zusammenführen werden.

DriveNow-Kunden wurden in den vergangenen Wochen in mehreren E-Mails über den Umstieg auf die neue App informiert, von einem geänderten Preismodell war in diesen Schreiben jedoch keine Rede.

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