Bürgerinitiativen: Wenn die Politik einfach „drüberfährt“

Bürgerinitiativen: Wenn die Politik einfach „drüberfährt“
Im Wiener Bezirk Hietzing wehren sich die Bürger seit Jahren gegen ein Bahnprojekt. Von Behörden und Politik fühlt man sich nicht gehört.

 Wenn sich Matthias Schönauer ein schattiges Plätzchen im Hietzinger Café „Seidl“ sucht, währt die Ruhe nur kurz. Hier, nur wenige Meter vom Ort der Empörung entfernt, kennt man den 47-Jährigen gut. Passanten halten an, um mit Schönauer über die aktuellsten Entwicklungen zu sprechen und ihm ihre Unterstützung zuzusichern. Übertönt werden die Gespräche vom charakteristischen Bimmeln jenes Bahnschranken, der den Alltag an der Hietzinger Hauptstraße prägt.

Seit Jahren liegt man in Hietzing im Clinch mit den ÖBB, der Stadt, den Bezirkspolitik. „Man“, das sind mehrere Bürgerinitiativen, die gegen ein zwiespältiges Bauprojekt zu Felde ziehen.

Entstehen soll eine neue Trasse für die sogenannte Verbindungsbahn, die den Stadtrand mittels S-Bahn-Verbindung im 15-Minuten-Takt an den Hauptbahnhof im Stadtzentrum anschließen soll. (Soweit die gute Nachricht.) Geführt werden soll die Verbindung in Hochlage – konkret: rund sechs Meter und noch mehr über dem Boden. (Das ist die schlechte Nachricht.) Als die Pläne publik wurden, war die Empörung unter den Anrainern groß.

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