"Brut Nordwest": Übergangsquartier für Wiens freie Kulturszene

"Brut Nordwest": Übergangsquartier für Wiens freie Kulturszene
Bis Ende 2023 residiert das Koproduktionshaus in einer ehemaligen Fabrikhalle neben dem Augarten.

Mehr als drei Jahre ist das Koproduktionshaus Brut seit dem Ende des Spielbetriebs im Künstlerhaus im Jahr 2017 durch 90 verschiedene Spielstätten getingelt. Im vergangenen Herbst wurde schließlich verkündet, dass die wichtige Spielstätte für die freie Theater-, Performance- und Tanzszene Wiens eine neue, dauerhafte Heimstatt in einem ehemaligen Bankgebäude in St. Marx finden wird.

Diese muss aber noch adaptiert werden und steht dem Brut damit erst ab Anfang 2024 zur Verfügung. Als Übergangslösung wurde seit Anfang des Jahres eine leerstehende Fabrikhalle in der Nordwestbahnstraße theatertauglich gemacht, seit März wird das "Brut Nordwest" nun auch bespielt - freilich vorerst ohne Publikum.

Alle unter einem Dach

Neben einer Bühne mit 180 Sitzplätzen sowie weiteren Veranstaltungs- und Probenflächen haben in der 1.350 Quadratmeter großen Halle auch das Techniklager, die Büros der Verwaltung sowie Aufenthaltsbereiche für Künstlerinnen und Künstler, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Platz gefunden.

"Brut Nordwest": Übergangsquartier für Wiens freie Kulturszene

Damit sind erstmals seit dem Auszug aus dem Künstlerhaus wieder alle Bereiche des Hauses an einem Ort versammelt.

"Die flexiblen Arbeitsbedingungen im brut nordwest bieten ideale Bedingungen für das künstlerische Arbeiten in der freien Szene. Es ist wunderbar, ein neues Zuhause für Performance, Tanz und Theater zu bekommen und wir freuen uns sehr, Künstler*innen und Publikum - sobald dies unter den aktuellen Umständen wieder möglich ist - im brut nordwest willkommen zu heißen", freuen sich die künstlerische Leiterin Kira Kirsch und der kaufmännische Geschäftsführer Richard Schweitzer.

Online-Angebote

Den Anfang machte das Imagetanz-Festival, das Corona-konform speziell für den digitalen Raum adaptiert wurde. Neben vielen anderen stellten in diesem Rahmen Agnes Schneidewind, Johanna Nielson und Marina Poleukhina ihr Projekt "eleven. each print in the mud fills with honey" vor.

"Brut Nordwest": Übergangsquartier für Wiens freie Kulturszene

Zusätzlich wird im Brut Nordwest bereits fleißig für die kommenden Premieren geprobt - auch, wenn freilich noch nicht feststeht, wann diese stattfinden können.

Bis dahin stehen im April etwa Diskussionsrunden sowie eine Online-Filmpremiere auf dem Programm, bereits seit vergangener Woche lädt das Künstlerinnen-Duo Sööt/Zeyringer zu einem Audiowalk im eigenen Grätzel ein. Während des Spaziergangs erhält man einfache Anweisungen und Aufgaben, "die den verborgenen Wert von unscheinbaren Dingen sichtbar machen", wie es in der Ankündigung heißt.

Das Brut Nordwest wird bis Ende 2023 bespielt, Anfang 2024 soll dann das neue Haus in St. Marx nach dem Umbau seine Tore öffnen.

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