Theater "brut" zieht nach Sankt Marx - nicht in den Augarten

Theater "brut" zieht nach Sankt Marx - nicht in den Augarten
Ein ehemaliges Bankgebäude neben der künftigen Stadthalle wird um 6,9 Millionen Euro in ein Theater umgebaut.

Das Wiener Kulturamt hat, wie berichtet, das Theater im Künstlerhaus aufgegeben, weil die Renovierungskosten (5 Millionen Euro) zu teuer gekommen wären. Daher verlor das Koproduktionshaus "brut" seine Heimstatt - und muss derzeit verschiedene Orte in Wien bespielen.

Aber nun fiel die Entscheidung, nach Sankt Marx zu übersiedeln: Bis Ende 2023 wird ein ehemaliges, unter Denkmalschutz stehendes Bankgebäude, das sich in Besitz der Stadt Wien befindet, als Theater adaptiert. Die Kosten werden auf 6,9 Millionen Euro geschätzt. Damit ist der langgehegte Plan von "brut", ins Atelier Augarten auszuweichen, Geschichte. 

Bis zur Eröffnung Anfang 2024 findet das "brut" in der Nordwestbahnhalle Unterschlupf. Sie wird um weniger als 100.000 Euro theatertauglich gemacht - und ab dem März 2021 bespielt. Dies gaben Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler und die Leitung des Koproduktionshauses (Kira Kirsch und Richard Schweitzer) am Freitag bei einer Pressekonferenz im derzeit leerstehenden Gebäude bekannt.

Der Saal werde bestuhlt bis zu 160 Personen Platz bieten, auf insgesamt 1.800 Quadratmetern gibt es genügend Platz für Proberäume, ein Studio, die Verwaltung und die Gastronomie. Im Künstlerhaus wären nur 1.100 Quadratmeter zur Verfügung gestanden. 

Wer nun in das verwaiste Atelier Augarten einziehen wird, ist noch offen. Die zuständige Burghauptmannschaft wollte eigentlich zwei Institutionen unterbringen. Die bucharischen Juden schlugen vor, ein Kulturzentrum zu etablieren, doch "brut" bestand darauf, die Liegenschaft allein für sich zu haben. 

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