Britische Corona-Mutation: Verdachtsfälle in Wien, Tirol und Burgenland

Britische Corona-Mutation: Verdachtsfälle in Wien, Tirol und Burgenland
Innerhalb kürzester Zeit gab es in einem Pflegewohnheim der Wiener Caritas 42 positive Coronafälle. Wiener Gesundheitsbehörde noch nicht von der AGES informiert.

Dienstagnachmittag ist bekannt geworden, dass in einem Wiener Caritas-Pflegewohnheim die britische Coronavirus-Mutation B.1.1.7. nachgewiesen worden sein könnte.

Aufgefallen war die mutmaßliche Mutation deshalb, weil - nach einer langen Zeit von wenigen positiven Fällen - ab 5. Jänner plötzlich 42 Personen der 101 Heimbewohner positiv auf Corona getestet wurden.

"Weil uns das komisch vorgekommen ist, haben wir alle 42 Abstriche der AGES zur Sequenzierung übermittelt", sagt ein Sprecher zum KURIER.

Laut AGES handelt es sich bei den Fällen aus dem Pflegeheim noch nicht um bestätigte Virus-Mutation, sondern um Verdachtsfälle. Die positiven Proben wurden einem Screening auf Virus-Mutationen unterzogen, dabei haben sich laut einem Sprecher Hinweise gezeigt, dass es sich dabei um Mutationen handeln dürfte. Die Sequenzierung ist allerdings laut AGES noch nicht abgeschlossen. Der Vorgang dauere bis zu einer Woche, erst Anfang nächster Woche werde man Definitives berichten können.

In dem betroffenen Pflegewohnheim wurde ein Besuchs- und Aufnahmestopp verhängt.

Wiener Gesundheitsbehörde nicht offiziell informiert

Auf Nachfrage im Büro des zuständigen Gesundheitsstadtrates Peter Hacker (SPÖ) heißt es, dass der Wiener Gesundheitsbehörde keine offizielle Information über eine britische Coronavirus-Mutation in einem Pflegeheime vorliege. Man habe nun aber die AGES um eine Information gebeten, um als Behörde offiziell tätig werden zu können.

Verdachtsfälle auch in Tirol und Burgenland

Auch in der Tiroler Tiroler Gemeinde Jochberg (Bezirk Kitzbühel) liegt in 17 Fällen der konkrete Verdacht auf die bereits im September in Großbritannien aufgetretene Coronavirus-Mutation vor. Eine Erstprüfung durch die AGES habe dies ergeben, teilte das Land am Dienstag in einer Aussendung mit.

Auch im Burgenland besteht in drei Fällen der konkrete Verdacht. Ein endgültiges Ergebnis wird in rund einer Woche vorliegen. Zwischen den drei Fällen gebe es keine erkennbare Verbindung, es handle sich auch nicht um britische Staatsbürger.

Die Erstprüfung durch die AGES sei aufgrund von Auffälligkeiten bei den PCR-Tests der drei Personen durchgeführt worden. Derzeit würden die Proben weiteren Untersuchungen zur Sequenzierung des Virenstammes unterzogen, um dessen genaue Zusammensetzung zu beleuchten. Im Umfeld der Betroffenen werde außerdem ein erneutes, intensiviertes Contact Tracing durchgeführt, berichtete der Koordinationsstab.

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