Brand auf Donauinsel: Mutmaßlicher Brandstifter steht vor Gericht

Brand auf Donauinsel: Mutmaßlicher Brandstifter steht vor Gericht
Die Hauptverhandlung findet am 29. Mai statt. Die Staatsanwaltschaft beantragte Unterbringung in einem forensisch-therapeutischen Zentrum.

Die Rauchsäule war in den frühen Morgenstunden des 12. Jänners kilometerweit zu sehen, als das Lokal "Sansigarden" bei der Sunken City in Flammen stand. Mit acht Fahrzeugen und 29 Mann kämpfte die Berufsfeuerwehr Wien noch gegen die Flammen, konnte aber nicht verhindern, dass das beliebte Lokal komplett ausbrannte. 

Ein 46-jähriger Österreicher steht nun am 29. Mai wegen zwei mutmaßlichen Fällen von Brandstiftung vor Gericht.

Schuldfähig ist der Mann laut Staatsanwaltschaft aber nicht, es wurde ein Antrag auf Unterbringung in einem forensisch-therapeutischen Zentrum eingebracht.

Dass es sich bei dem Feuer um Brandstiftung gehandelt haben dürfte, soll damals recht schnell festgestanden sein. „Die Ermittler haben uns gesagt, dass es in der Früh nach Benzin gerochen hat“, sagte ein Augenzeuge damals dem KURIER.

200.000 Euro Schaden

Dieser erste Verdacht erhärtete sich, wie Christoph Zonsics-Kral, Sprecher des Landesgerichts für Strafsachen in Wien, auf Anfrage bestätigte. "Das Lokal wurde mit einer leicht entzündlichen Flüssigkeit beschmiert und anschließend angezündet." Der Schaden, der bei den Besitzern und Pächtern dabei entstand, beträgt rund 200.000 Euro

Es dauerte nicht lange, bis die Polizei einen Verdächtigen ausfindig machte. Fünf Tage nach dem Brand, am 17. Jänner, klickten für den 46-Jährigen am Kagraner Platz in der Donaustadt die Handschellen. Mit der U1 dürfte der Wiener auf die Donauinsel gefahren sein und anschließend das Lokal angezündet haben. Ermittler kamen dem Mann durch Auswertungen einer Überwachungskamera auf die Spur. 

Tücher in Flüssigkeit getunkt

Der Mann soll zudem am 16. März 2023 versucht haben, ein weiteres Lokal in der Sunken City anzuzünden.

In diesem Fall soll der Mann Tücher in eine leicht entzündliche Flüssigkeit getunkt, diese vor der Tür des Lokals deponiert und dann angezündet haben. "Es entstand ein Schaden von rund 700 Euro", so der Sprecher des Landesgerichts für Strafsachen. 

"Sansibar"-Brand 2020

Der Brand in der "Sansibar" im Jahr 2020 - das Lokal gehört zum "Sansigarden" - dürfte aber nicht in Zusammenhang mit dem 46-Jährigen stehen. Kurz nach der Eröffnung vor vier Jahren ging das beliebte Lokal in Flammen auf. Daraufhin wurde eine Anzeige wegen "des Verdachts der fahrlässigen Herbeiführung einer Feuerbrunst" an die Staatsanwaltschaft Wien erstattet. 

Im aktuellen Fall rund um den 46-jährigen Wiener brachte die Staatsanwaltschaft einen Antrag auf Unterbringung in einem forensisch-therapeutischen Zentrum ein. "Der Mann leidet laut Gutachten an einer Persönlichkeitsstörung. Mehr Details zum Krankheitsbild können wir aber nicht sagen", sagt Zonsics-Kral. 

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