Böller und Randale: Polizei erwartet „heiße“ Silvesternacht

Böller und Randale: Polizei erwartet „heiße“ Silvesternacht
1.000 Beamte werden österreichweit zusätzlich bereitgestellt

Nach zwei Silvestern mit Coronabeschränkungen kann das Jahr 2022 ausgelassen verabschiedet werden. Die Befürchtung der Polizei ist allerdings, dass eine große Portion Übermut gefährlich werden könnte. Die Zeichen stehen auf Krawall. Einerseits werden in Wien seit Wochen regelmäßig Tausende illegale Böller sichergestellt, andererseits lassen die Linzer Randale Jugendlicher zu Halloween für die Feierlichkeiten zum Jahreswechsel Schlimmes befürchten.

Konkret befürchtet man, dass es beim Wiener Silvesterpfad zu Ausschreitungen kommen könnte und auch das Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker soll Ziel von „Gruppierungen“ sein, wie die Polizei mitteilte. Wer genau Störaktionen plant, verrät die Polizei nicht – von Coronaleugnern über rechte Gruppen bis hin zu Klimaaktivisten, die sich im Konzertsaal ankleben wollen, gäbe es aber einige Kandidaten.

Allein in Wien wurden deshalb 500 Beamte zusätzlich für den Silvesterabend bereitgestellt. Und auch im Vorfeld wird bereits für die Sicherheit gearbeitet. Bei einer Schwerpunktaktion der Polizei wurden am Dienstag knapp 2.000 illegale Böller und Waffen sichergestellt.

Am Bahnhof in Floridsdorf fand man 630 Böller, ebenso wie zehn verschiedene Waffen. Darunter etwa Messer, Schlagringe, Elektroschockgeräte und Airsoftwaffen. Eine Person wurde festgenommen. Sie war im Besitz einer verbotenen Waffe und verbotener Pyrotechnik. Zeitgleich flog auch in Ottakring ein illegaler Handel mit Pyrotechnik auf. Dort wurden 1.007 Pakete pyrotechnischer Gegenstände in einem Geschäft angeboten. Eine Verkaufsbewilligung dafür fehlte allerdings.

Verbot wird ignoriert

Die Regeln in Wien sind streng: Pyrotechnik ist generell verboten. Das wird aber jedes Jahr ignoriert. Wer erwischt wird, muss mit einer Geldstrafe von bis zu 3.600 Euro rechnen. Verletzt man andere, sind die strafrechtlichen Konsequenzen weitaus drastischer.

Der Zoll berichtet, dass sich die Zahl an sichergestellten Böllern im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt hat: 1.720 illegale pyrotechnische Gegenstände zog man bis Mitte Dezember aus dem Verkehr. Sichergestellt wurden die Böller am Grenzübergang Kleinhaugsdorf. Kurz hinter der Grenze zu Tschechien befindet sich dort die „Excalibur City“. Direkt hinter dem Einkaufszentrum ist der „Asia Bazar“, eine riesige Markthalle, in der der Verkauf von Feuerwerkskörpern auf der Tagesordnung steht.

Die Böller-Sicherstellungen in Wien zeigen aber, dass nur ein kleiner Teil der illegalen Ware schon an der Grenze gefunden wird.

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