„Bodengebundene Luftabwehr“: Die Stiftkaserne hat nun eine grüne Fassade

„Bodengebundene Luftabwehr“: Die Stiftkaserne hat nun eine grüne Fassade
Die erste begrünte Kaserne Österreichs steht in Wien. 17 Meter hoch sollen die Pflanzen in den kommenden Jahren wachsen.

Grün sind in der Stiftkaserne ab sofort nicht mehr nur die Uniformen des Bundesheeres. Auch der Außenbereich der Kaserne passt sich dem an. Schlingknöterich und Pfeifenwinde sind zwei der Pflanzen, die nun die Fassade des Gebäudes nach oben klettern.

Ganze 17 Meter hoch, bis in den 5. Stock, sollen die schattenverträglichen Kletterpflanzen innerhalb der nächsten zehn Jahre wachsen. Somit ist die Stiftkaserne in Neubau die erste begrünte Kaserne Österreichs.

„Bodengebundene Luftabwehr“: Die Stiftkaserne hat nun eine grüne Fassade

Bis 2033 soll die Fassade der Stiftkaserne so aussehen. Bis in den 5. Stock sollen die Rankpflanzen reichen 

Wachsen sollen die Pflanzen aber nicht nur nach oben hin. Auch am Boden in den Pflanzentrögen wird auf Grün gesetzt. Gold-Schafgarbe, Riesenlauch und Reitgras werden in den nächsten Jahren immer wieder für bunte Blüten sorgen. Ausgewählt wurden die Pflanzen gemeinsam mit der Universität für Bodenkultur Wien.

Gespräche seit 2019

Ein erstes Gespräch über das Projekt habe es schon im September 2019 gegeben, heißt es beim Bundesheer. Neubaus Bezirksvorsteher Markus Reiter (Grüne) habe damals den Wunsch nach einer begrünten Fassade eingebracht. Umgesetzt wurde das Projekt aber erst in den vergangenen sechs Monaten. „In den letzten Jahren, wurden durch Corona andere Schwerpunkte gesetzt“, so ein Heeressprecher. Nun aber sei die Zeit gekommen, und das 150.000 Euro teure Projekt umgesetzt worden.

Mehr dazu: Außenfassade der Wiener Stiftskaserne wird begrünt

„Bodengebundene Luftabwehr“: Die Stiftkaserne hat nun eine grüne Fassade

Derzeit sieht es aber noch so aus

Vor allem für Neubau, einem der Bezirke mit dem kleinsten Grün-Anteil, sei die Begrünung wichtig, sagt Bezirksvorsteher Markus Reiter. „Nicht nur die Bevölkerung wird dankbar sein, auch die Mitarbeiter der Kaserne.“

70 Risiken

Die Pflanzen seien nicht nur für die Ästhetik da, sondern sollen auch die Luftqualität verbessern und die Hitze reduzieren. Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) bezeichnete die Begrünung sogar scherzhaft als „Bodengebundene Luftabwehr“. Und weiter: „Wir haben 70 Risiken, denen wir derzeit entgegenblicken. Die Klimakrise ist eine davon.“ Als obersten Anspruch beim Neubau und Umbau der Kasernen gelte deshalb auch die Umweltfreundlichkeit.

Bis 2025 sollen an die 100 Liegenschaften des Bundesheeres umgebaut und autark gestaltet werden. Fassadenbegrünungen sind dort derzeit aber nicht geplant, sagt ein Sprecher. Grün bleiben werden vorerst also wohl nur die Uniformen.

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