"Bierwirt" schweigt weiter zu Mordvorwurf

"Bierwirt" schweigt weiter zu Mordvorwurf
Laut seinem Verteidiger befindet sich der 42-Jährige nach wie vor wegen gesundheitlicher Probleme in Behandlung.

Der Wiener Bierwirt, der wegen Mordverdachts in U-Haft sitzt, nachdem er am 29. April seine Ex-Partnerin vorsätzlich getötet haben soll, äußert sich weiterhin nicht zum Tatgeschehen. "Nach einem Gespräch in der U-Haft steht fest, dass er aufgrund seines schlechten Zustands weiter in Behandlung bleibt und somit weiterhin keine Erklärung abgeben wird", teilte Verteidiger Gregor Klammer am Freitag auf APA-Anfrage mit.

Auf die gesundheitlichen Probleme des 42-Jährigen wollte Klammer nicht näher eingehen. Dies betreffe den höchstpersönlichen Lebensbereich seines Mandanten, "medizinische Information ist sensibel". Wann sich der Zustand des 42-Jährigen ändern wird, sei nicht absehbar. "Zudem erlaubt der aktuelle Stand des Ermittlungsverfahrens derzeit keinen weiteren Kommentar zu den Geschehnissen", sagte Klammer.

Zwei Schüsse abgegeben

Der mordverdächtige Betreiber eines Bierlokals, der zuletzt in eine langwierige gerichtliche Auseinandersetzung mit der Grün-Politikerin Sigrid Maurer verwickelt war, war am Abend des 29. April festgenommen worden, nachdem er zwei Schüsse auf seine langjährige Lebensgefährtin abgegeben haben soll.

Die 35-Jährige, mit der der Mann zwei gemeinsame Kinder im Alter von zwei und 13 Jahren hat, soll kurz zuvor die Beziehung endgültig beendet haben. Die angeschossene Frau - eine Krankenschwester - wurde noch in ein Spital gebracht, wo sie ihren Verletzungen erlag.

Wie der KURIER berichtete, soll der "Bierwirt" zudem eine Woche vor dem Mord eine Person aus dem näheren Umfeld des späteren Opfers bedroht haben.

Gewalt von Männern gegen Frauen gibt es in allen sozialen Schichten, Nationen, Familienverhältnissen und Berufsgruppen. Morde an Frauen können auch Femizide sein. Der Begriff soll ausdrücken, dass hinter diesen Morden oft keine individuellen, sondern auch gesamtgesellschaftliche Probleme wie etwa die Abwertung von Frauen und patriarchale Rollenbilder stehen.

Hilfe für Gewalt-Betroffene gibt es hier:

Frauenhelpline (Mo – So, 0 – 24 Uhr, kostenlos), 0800 / 222 555
Männernotruf: (Mo – So, 0 – 24 Uhr, kostenlos), 0800 / 246 247

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