Mariahilfer Bezirkschef Rumelhart: "Hätte nix besser machen können"

Markus Rumelhart kam zum Interview ins Pods&Bowls auf der Mariahilfer Straße.
Warum der SPÖ-Politiker noch ruhig schlafen kann und was sein Pop-up-Café „Idee“ in Mariahilf bringen soll.

Mittwoch um 13 Uhr hat Markus Rumelhart die magische Grenze überschritten. Von „seiner“ Seite der Mariahilfer Straße hat es der Bezirksvorsteher des 6. Bezirks auf die gegenüberliegende in den 7. gewagt. In das Pods&Bowls, den neuen Innenstadt-Newsroom des KURIER.

Warum eigentlich, Markus Rumelhart

Ganz so eng sehe er das mit den Bezirksgrenzen ohnehin nicht, sagt Rumelhart (SPÖ). „In der Zusammenarbeit ist das gar nicht möglich. Aber natürlich ist mir bewusst, bis wohin mein Aufgabenbereich reicht.“

Einig ist er sich mit seinem grünen Amtskollegen Markus Reiter jedenfalls darüber, welches Gastgeschenk in einem neuen Lokal gut ankommt: Wie Reiter schenkte auch Rumelhart dem Pods&Bowls eine Gießkanne – allerdings eine rote.

Mariahilfer Bezirkschef Rumelhart: "Hätte nix besser machen können"

KURIER-Redakteurin Julia Schrenk und Bezirkschef Markus Rumelhart im Pods&Bowls.

Ob Mariahilf nach dem 11. Oktober noch rot sein wird, ist fraglich. Bei der Bezirksvertretungswahl im Jahr 2015 kam die SPÖ auf 34 Prozent, dicht gefolgt von den Grünen mit 30 Prozent. Bei der Nationalratswahl 2019 änderte sich das Kräfteverhältnis: Die Grünen kamen vor der SPÖ auf Platz 1.

„Mariahilf ist ein typischer rot-grüner Bezirk, das ist kein Geheimnis“, sagt Rumelhart. Ob er angesichts der anstehenden Wahl und dem erwartet knappen Rennen zwischen SPÖ und Grünen im Bezirk noch gut schlafen kann? „Ich schlafe ruhig“, sagt Rumelhart. „Ich hätte nix besser machen können.“

Grüne Themen

Dennoch fällt auf, dass sich Rumelhart klassischer Grün-Themen annimmt – und Sätze sagt wie: „Der Christan-Broda-Platz ist eine Hitzeinsel“. Deshalb soll die Fläche nächstes Jahr umgestaltet werden, aktuell sammelt der Bezirk dafür Ideen.

Schon heuer wurden Sonnensegel montiert: „Wetterbedingt wurden sie noch nicht entrollt“, sagt Rumelhart. Spätestens nächste Woche soll das nachgeholt werden.  

Geburtshilfe

Punkten will der Bezirkschef mit Bürgerbeteiligung nicht nur bei geplanten Umbauten im öffentlichen Raum. Sondern auch hinsichtlich der „sozialen Infrastruktur“: Jeden ersten Donnerstag im Monat veranstaltet Rumelhart daher von 16 bis 19 Uhr im Café Baharat (6., Gumpendorfer Straße 65) das Café Idee.

Der Gedanke dahinter: „Wir geben Leuten die Möglichkeit, vorbeizukommen und bei einem Kaffee über ihre Ideen zu plaudern.“

Mitarbeiter der Bezirksvorstehung, der Gebietsbetreuung und weitere Experten, die ebenfalls vor Ort sind, helfen dann mit Kontakten und Fachwissen bei der Umsetzung. So ist zum Beispiel bereits eine Nordic-Walking-Gruppe entstanden.

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