Betrieben wurde der Bus nicht von den Wiener Linien, sondern der MA 44. Das kostenlose Shuttle fuhr während der Öffnungszeiten täglich alle zehn Minuten von der U1-Station Kaisermühlen ohne Zwischenhalt direkt vor den Eingang des Strandbads. Es gilt gemessen an den Besucherzahlen als das beliebteste Bad Wiens. Der Bäderbus lief laut Sprecher Martin Kotinsky aber nie wirklich rund.
Prinzip des Stärkeren
„An heißen Tagen kam es vermehrt zu Unstimmigkeiten unter den Badegästen, weil hauptsächlich die Schwächeren im wahrsten Sinne des Wortes verdrängt wurden. Besonders bei der Heimreise, weil viele mit dem letzten Bus fahren wollten, der heillos überlastet war.“
Ohne den Bäderbus müssen nun „die Starken“, aber auch „die Schwächsten“ einen Fußweg von 650 Metern von der 92A- beziehungsweise 92B-Station Schüttauplatz zurücklegen.
Zu Konflikten ist es laut Kotinsky auch auf der Straße gekommen: Einerseits durch zahlreiche Fußgänger, die auf der Gänsehäufelbrücke die Fahrbahn kreuzten, andererseits durch Autofahrer auf Parkplatzsuche. Beides führte wiederum dazu, dass Intervalle nicht eingehalten und die Transportleistung verringert wurde.
100.000 Euro pro Saison
Probleme machte aber nicht nur Schönwetter: Bei schlechtem Wetter habe es Beschwerden gegeben, wenn die Intervalle verringert wurden. Der Betrieb bei geringer Auslastung sei wiederum als nicht umweltfreundlich kritisiert worden.
Nicht zu unterschätzen seien die hohen Kosten für den Fahrtendienst: Pro Saison lagen diese bei rund 100.000 Euro. Betont wird auch, dass der Bäderbus aus der Zeit vor dem Ausbau der U2 stamme.
Mit dieser können Badegäste nun auch von der U-Bahnstation Donaustadtbrücke mit einem Linienbus ins Gänsehäufel fahren. Dadurch sei der Bedarf für den Bäderbus nicht mehr so groß wie früher, betont Bäder-Sprecher Kotinsky.
Ausnahmen gelten weiterhin für Behindertentransporte, die bis zum Bad vorfahren dürfen. Menschen mit Behinderung können außerdem den badeigenen Caddy nutzen, damit sie zu ihrer Umkleide und zu ihrem Badeplatz gelangen.
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