Gewichtsprobleme in der klimafitten Neubaugasse
Die Neubaugasse ist der verlängerte Arm von Österreichs berühmtester Einkaufsstraße. Hier gibt es das bekannte Theater der Jugend, Bars, Restaurants und Geschäfte.
Aktuell sorgen aber Fahrbahnschäden in der Neubaugasse für Schlagzeilen: Wie der ORF berichtete, sei der 13A schuld daran, dass die erst vor zwei Jahren mit Schremser Granit neu gepflasterte Straße plötzlich lockere Steine an den Busstationen vorweise. Der Bus sei mit seinen 17 Tonnen zu schwer. Auch die hohe Fahrfrequenz habe zu den Schäden, vor allem der größeren Randsteine, geführt.
Vor zwei Jahren für 11 Millionen Euro umgestaltet
Die Gelenkbusse des 13A machen das Pflaster auf der eher frisch gepflasterten Neubaugasse kaputt.
Fahrbahnschäden
Wenn es zu Unfällen auf Wiens Straßen kommt, weil Schäden nicht behoben werden, haftet die Stadt dafür. Daher warnen derzeit auch Schilder vor Fahrbahnschäden.
Schäden in der Neubaugasse
Speziell dafür kontrollieren Werkmeister der MA 28 alle sechs Wochen Straßenabschnitte. Unter Umständen werde dann die Deckschicht abgefräst, erneuert oder die darunterliegende Tragschicht saniert.
In der Zollergasse
Der Schremser Granit, der klimafitter sein soll, weil er Regenwasser aufnehmen könne, wurde etwa auch in der Zollergasse, der Kärntner Straße, dem Graben oder dem Stephansplatz verlegt. „Lediglich in der Neubaugasse wird die Pflaster-Konstruktion mit Gelenkbussen in einer derart hohen Frequenz befahren“, sagt die MA 28.
Verkehrstechnisch werde der 13A erst im Jahr 2028 nach der Fertigstellung der U2 entlastet. „Es geht um wenige Pflastersteine, die jetzt ausgetauscht werden. Die Neubaugasse bleibt ein Erfolgsprojekt“, entgegnet der grüne Bezirksvorsteher Markus Reiter.
FPÖ-Verkehrssprecher Toni Mahdalik ortet hingegen Steuergeldverschwendung: Er kritisiert, dass der klimafitte Belag aufgrund der schweren Gelenkbusse des 13A so schnell kaputt gegangen sei. Die Kosten für den Umbau betrugen damals elf Millionen Euro.
„Es geht um wenige Pflastersteine, die jetzt ausgetauscht werden. Die Neubaugasse bleibt ein Erfolgsprojekt“
Station wird versetzt
Die Wiener Linien stellen zu der Thematik klar: „Für die Neugestaltung der Neubaugasse gab es von unserer Seite die Vorgabe, dass eine Gelenkbustauglichkeit des Belags Voraussetzung für den Betrieb der Linie 13A ist.“ Die Verantwortlichkeit trage die MA 28 (Straßenverwaltung und Straßenbau). Diese werde laut Wiener Linien die Schäden am 15. und 16. Februar 2023 ausbessern.
An diesen Tagen werden die Bushaltestellen Neubaugasse-Burggasse und Neubaugasse-Westbahnstraße um 20 Meter verlegt. An den Intervallen und der Linienführung ändert sich dadurch nichts. Der Schaden werde im Rahmen der Gewährleistungspflicht behoben – also auf Kosten des Auftragnehmers, der Baufirma Strabag. Der Schremser Granit, der klimafitter sein soll, weil er Regenwasser aufnehmen könne, wurde etwa auch in der Zollergasse, der Kärntner Straße, dem Graben oder dem Stephansplatz verlegt.
Sima gegen Neubau
Es gibt jedenfalls einen Planungsstopp, wenn es um die Erweiterung der Begegnungszone Neubaugasse geht. Im Jahr 2020 wurde, damals noch unter Birgit Hebein angekündigt, dass die Begegnungszone bis zur Lerchenfeldergasse führen soll. Aber das sei derzeit nicht geplant. Das sagte am Dienstag eine Sprecherin der Stadträtin Ulli Sima (SPÖ) der Tageszeitung Presse. Auch die Wiener Linien seien gegen die Neugestaltung, weil in Begegnungszonen Tempo 20 gilt – und die Busse der Linie 13A dann auf der gesamten Neubaugasse langsamer vorankommen würden.
Bezirksvorsteher Markus Reiter (Grüne) sei das bewusst: Bernhardgasse, Zollergasse, Zieglergasse und Lerchenfelderstraße. Umbauprojekte gebe es genug. „Ich will das kühle Neubau weiter ausbauen, den Bezirk attraktiver machen in Zeiten der Klimaerwärmung und attraktiver auch für den Handel in Zeiten des Online-Handels machen.“
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