Attacke auf Wiener Kicker: Noch kein Urteil des Fußballverbands

Attacke auf Wiener Kicker: Noch kein Urteil des Fußballverbands
Mindestens zwei Personen müssen noch einvernommen werden. Wiener Verbandspräsident ortet niedrigere Hemmschwelle.

Der Vorfall auf dem Favoritner Sportplatz in der Heuberggstättenstraße wird die Beteiligten noch länger beschäftigen. Ein 28-jähriger Kicker des Penzinger SV war am Sonntag im Spiel gegen GS United von Gegenspielern mit einem Kopfstoß und einem Faustschlag verletzt worden. Anschließend wurde dem Opfer von einem ins Feld stürmenden Zuschauer gegen den Kopf getreten.

Der Spieler musste in künstlichen Tiefschlaf versetzt werden. Aus diesem ist er mittlerweile erwacht und auf dem Weg der Besserung.

Zeugeneinvernahmen

Nicht nur die Polizei setzt sich mit dem Vorfall auseinander, sondern auch der Wiener Fußballverband. Am Mittwoch tagte der Strafausschuss im Ernst-Happel-Stadion. "Die Zeugeneinvernahmen sind aber noch nicht abgeschlossen, weil noch zwei Personen einvernommen werden müssen", erklärt Robert Sedlacek, Präsident des Wiener Fußballverbands (WFV).

Bisher wurden jene Beteiligten einvernommen, die vom Schiedsrichter im Spielberichtsbogen angegeben wurden. "Es können aber auch jene angehört werden, die nicht direkt beteiligt waren, aber zu dieser Sache etwas zu sagen haben", sagt Sedlacek.

Ein Problem mit Gewalt im Wiener Fußball ortet der Präsident nicht. Dennoch meint er: "Obwohl solche Fälle über die vielen Jahre immer weniger werden, gibt es nach wie vor Dinge, die einfach nicht auf den Fußballplatz gehören." Sedlacek sieht darin eher ein gesamtgesellschaftliches Problem: "Wenn man sich ansieht, was aktuell in der Welt oder in Europa passiert, kann man feststellen, dass die Hemmschwelle durch die Geschehnisse um uns herum immer geringer wird."

Videos sollen helfen

Weil das Spiel live im Internet übertragen wurde, gibt es Videomaterial, das nicht nur der Polizei bei den Ermittlungen helfen soll. Auch für den WFV können die Aufnahmen relevant sein. "Wenn es Videomaterial gibt, wird es bei Bedarf von uns angefordert – ebenso Polizeiprotokolle und dergleichen", meint Sedlacek.

Mit einem Urteil des WFV-Strafausschusses ist erst in der nächsten Woche zu rechnen. Dann soll klar sein, welche Spieler wie lang gesperrt werden.

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