Ein „Riesen-Run“ sei das zwar noch nicht, „man merkt schon, dass das Thema Großstadt im Sommer nicht so gut funktioniert“, sagt Christian Lerner, Initiator der Aktion. Trotzdem ist er zufrieden mit dem Buchungsaufkommen in der ersten Woche. „Wichtig ist, dass es uns gelingt, den Tourismus anzukurbeln. Und da freut uns jede Buchung“, sagt Lerner.
Aktuelle Auslastung: Etwa 15 Prozent
Die aktuelle Tourismus-Lage in Wien ist nach wie vor „sehr schlecht“, sagt Oliver Schenk, von der Österreichischen Hoteliervereinigung. „Zum Leben zu wenig, zum Sterben zu viel.“
Aktuell haben etwa die Hälfte der Hotels in Wien geöffnet. Die aktuelle Auslastung sei etwa bei 15 Prozent. Eine Umfrage unter den Mitgliedern der Hoteliervereinigung ergab bei der aktuellen Buchungsauslastung für August etwa 14 Prozent und für September 20 Prozent. Viel mehr erwartet sich Schenk für den Sommer auch nicht.
Das bestätigt auch Walter Straßer von Wien Tourismus. Das Jahr 2020 sei für ihn eher ein „Durchhalten als ein Wirtschaften“. Eine erste Erholung werde es nächstes Jahr geben. Bis man wieder am Stand vor Corona sein wird, dauert es laut Straßer noch Jahre.
Der Städtetourismus lebe von internationalen Gästen und die fehlen heuer nun mal. Vergangenes Jahr kamen laut Wien Tourismus mehr als 83 Prozent der Wiener Gäste aus dem Ausland, 17 Prozent kamen aus dem Inland. „Die Bettenkapazitäten können daher gar nicht nur von österreichischen Gästen gefüllt werden.“
Wien lebe laut Straßer außerdem von den zwei K’s - Kultur und Kongresse. Beides fehlt dieses Jahr. „Die Kreativität und der Wille durchzuhalten ist bei den Hoteliers jedoch groß“, sagt Straßer.
Bei der Aktion „Erlebe deine Stadt“ erhofft sich der Initiator jedenfalls noch zahlreiche Buchungen, das Ziel seien 20.000 Gäste. Mittlerweile machen 60 Hotels bei der Aktion mit. Davon begeistern etwa zehn Hotels ganz besonders. Die meisten Buchungen gibt es mit 40 im SO/Vienna (ehemaliges Sofitel) am Donaukanal. Gefolgt vom Andaz Vienna Am Belvedere nahe dem Hauptbahnhof, an dritter Stelle kommt das 25 Hours Hotel im 7. Bezirk.
Die teureren Häuser sind die angesagtesten: „Bei den hochpreisigen Hotels ist der Unterschied zum herkömmlichen Preis sehr groß“, sagt Initiator Lerner. Der Buchungszeitraum wurde noch bis Ende August verlängert.
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