AKH-Pflegepersonal wird nicht laufend auf Covid-19 getestet
Die Zahl der Covid-19-Infektionen steigt in Österreich nun wieder an. In den vergangenen Tagen gab es hierzulande wiederholt mehr als 100 Neuinfektionen täglich – die meisten davon in Oberösterreich.
Für Menschen, die in Krankenhäusern arbeiten, ist die Infektionsgefahr besonders hoch. Umso verwunderlicher ist, dass in puncto Testungen in Österreichs größtem Krankenhaus offenbar mit zweierlei Maß gemessen wird.
Wie der KURIER erfuhr, werden im Wiener AKH zwar die Ärzte regelmäßig auf Covid-19 getestet. Das Pflegepersonal aber nicht.
Pooltestungen
Grund dafür ist, dass die Mediziner bei der MedUni Wien angestellt sind, während die Pfleger vom Wiener Gesundheitsverbund (früher als Krankenanstaltenverbund bekannt) beschäftigt werden. "Das ist ein Problem. Wir arbeiten schließlich ständig zusammen. Daher ist nicht zu verstehen, warum nicht alle getestet werden. Das Pflegepersonal versteht das auch nicht", sagt eine anonyme Quelle aus der AKH-Ärzteschaft dem KURIER.
Noch verwunderlicher erscheint dieses Vorgehen, wenn man einige Wochen zurückblickt. Damals wurde nämlich noch das gesamte AKH-Personal getestet. Auf Betreiben der MedUni wurden ab Anfang April unter den Mitarbeitern sogenannte Pooltestungen durchgeführt. Die Abstriche mehrerer Personen werden dabei in einer Pufferlösung gemeinsam getestet. Ist das Ergebnis negativ, heißt das: Alle Personen, die eine Probe abgegeben haben, sind gesund. Ist der Test positiv, werden die Proben noch einmal einzeln untersucht, um Covid-19-Erkrankte identifizieren zu können.
Getestet werde etwa bei Symptomen oder nach Kontakt zu Infizierten. Diese Tests müssen von den Behörden angeordnet werden. "Wir halten uns an die Strategie, die von den Behörden vorgegeben wird. Natürlich verstehen wir, dass manche Mitarbeiter besorgt sind", sagt ein Sprecher des Gesundheitsverbunds. Breit angelegte Tests in den anderen Gesundheitsverbund-Spitälern hätten aber nur wenige Corona-Fälle aufgedeckt.
Der MedUni-Betriebsrat warnte bereits vor einem Monat vor dieser "gefährlichen Fehlentscheidung". Der Kostenfaktor beeinflusse die Entscheidung des Gesundheitsverbunds, kritisiert er.
Im AKH konnten auf diese Weise mit nur 1.500 Tests 15.000 Personen überprüft werden. "Es wurden Ärzte, Pfleger und auch Reinigungskräfte getestet. Es gab damals auch vier oder fünf positive Ergebnisse. Daran sieht man, dass die Maßnahme sinnvoll war", sagt Johannes Kastner, Vorsitzender des MedUni-Betriebsrats.
Symptomabhängig
Die MedUni untersucht ihre Ärzte weiterhin regelmäßig mit Pooltests – und würde das auch für die Mitarbeiter des Gesundheitsverbunds tun. Bloß: Der will das nicht. Auf Anfrage heißt es, dass die Mitarbeiter ohnedies weiterhin getestet werden – aber nur unter bestimmten Voraussetzungen.
Getestet werde etwa bei Symptomen oder nach Kontakt zu Infizierten. Diese Tests müssen von den Behörden angeordnet werden. "Wir halten uns an die Strategie, die von den Behörden vorgegeben wird. Natürlich verstehen wir, dass manche Mitarbeiter besorgt sind", sagt ein Sprecher des Gesundheitsverbunds. Breit angelegte Tests in den anderen Gesundheitsverbund-Spitälern hätten aber nur wenige Corona-Fälle aufgedeckt.
Der MedUni-Betriebsrat warnte bereits vor einem Monat vor dieser "gefährlichen Fehlentscheidung". Der Kostenfaktor beeinflusse die Entscheidung des Gesundheitsverbunds, kritisiert er.
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