Akademiker-Ball: Schüsse aus Schreckschusspistole
[Aktualisierung: Waffenverbot gegen Sellner; Eine Festnahme bei Ball-Demo]
Nach der friedlich verlaufenen Demonstration gegen den von der FPÖ ausgerichteten Akademikerball in der Wiener Hofburg ist es am Freitagabend in der U-Bahn-Station Schottentor zu einem Zwischenfall gekommen. Der Chef der rechtsradikalen "Identitären Bewegung Österreich", Martin Sellner, feuerte mehrere Schüsse aus einer Schreckschusspistole ab, berichtete das ORF-Radio Ö3 in der Nacht auf Samstag.
Laut Angaben der Polizei vom Sonntagvormittag gab der 28-Jährige zwei Schüsse aus einer Pfefferspraypistole ab. Gegen ihn wurde ein vorläufiges Waffenverbot ausgesprochen.
Laut dem Polizeibericht ist Sellner nicht verletzt worden, die Ermittlungen wegen des Verdachtes gegenseitiger Körperverletzung wurden eingeleitet.
Akademikerball-Demo ohne Festnahmen
Insgesamt ist die Demonstration gegen den Ball laut Exekutive sehr ruhig und friedlich verlaufen. Das Platzverbot rund um die Wiener Hofburg anlässlich des Akademikerballs ist am späten Abend deutlich verkleinert worden - und zwar "auf den unmittelbaren Veranstaltungsbereich". Die Ringstraße war nach 22.00 Uhr wieder frei befahrbar.
Im Laufe des Einsatzes wurden laut der Bilanz der Polizei 97 Personendaten ermittelt, unter anderem wegen Teilnahme an unangemeldeten Versammlungen. 35 Verwaltungsanzeigen wurden gelegt. Nach einem tätlichen Angriff auf einen Polizisten im Bereich Stephansplatz wurde der Angreifer strafrechtlich zur Anzeige gebracht. Es mussten keine Festnahmen ausgesprochen werden.
Der Akademikerball selbst wurde laut Polizei von 1.500 bis 1.600 Gästen besucht, offizieller Beginn war wie geplant um 21 Uhr.
Am Ball selbst kam es zu einer Störaktion. Eine aktionistische Gruppe mit dem Namen "Burschenschaft Hysteria" gelangte in die Hofburg und entrollte von der Empore aus ein Transparent mit der Aufschrift "Hysteria Ball".
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