Abgeschobene Schülerin Tina ist wieder in Österreich
Die Abschiebung der damals zwölfjährigen Tina nach Georgien sorgte Anfang Jänner für heftige Proteste und Kritik an der türkisen Migrationspolitik.
Nun ist die Schülerin wieder zurück in Wien, wie das Nachrichtenmagazin Profil berichtet. Kurz vor dem Jahreswechsel reiste sie von ihrer neuen "Heimat" Tiflis - nun als Touristin - in ihre alte Heimat Österreich ein. Am Donnerstagnachmittag landete die inzwischen 13-jährige in Wien-Schwechat.
"Tina reist völlig legal in das Land, in dem sie einen Großteil ihres Lebens verbracht hat", erklärt ihr Rechtsanwalt Wilfried Embacher, der nach Georgien geflogen war, um das Mädchen nach Wien zu begleiten. Die Reise habe ihm bestätigt, "dass es ein menschenrechtlicher Skandal ist, Kinder in eine solche Lage zu bringen", sagte er.
Leben mit Gastfamilie
Tina strebt ein Schülervisum in Wien an, die nächsten drei Monate wird sie bei einer Gastfamilie unterkommen. Ihre Mutter lebt mit ihrer kleinen Schwester weiterhin in Georgien.
Ihre zwangsweise Außerlandesbringung hatte heftige Kritik, Verwerfungen in der ÖVP/Grünen-Koalition und eine Debatte über Kinderabschiebungen ausgelöst. Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) bezeichnete das rigorose Vorgehen als "unmenschlich."
Auch Bundespräsident Alexander Van der Bellen zeigte sich damals "zutiefst betroffen" von den Abschiebungen.
Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) rechtfertigte die Zwangsausweisungen - damals noch als Innenminister -, dass diese als "letztes Mittel" eingesetzt worden seien. In besagtem Fall hätten sämtliche Instanzen das Asylrecht und das humanitäre Bleiberecht geprüft. Eine Verletzung des Kindeswohls liege nicht vor.
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