45 Prozent mehr Drogenlenker erwischt: Die meisten davon in Wien

45 Prozent mehr Drogenlenker erwischt: Die meisten davon in Wien
2019 wurden österreichweit 4.364 Lenker unter Drogeneinfluss erwischt.

Der ÖAMTC sorgt sich um das offenbar wachsende Problem von Alkohol und Drogen im Straßenverkehr. "Besonders deutlich ist die Steigerung bei Lenkern, die unter Drogeneinfluss standen. Mit 4.364 Anzeigen wurde hier 2019 der bisherige Höchstwert erreicht", sagt Verkehrspsychologin Marion Seidenberger unter Verweis auf Daten des Innenministeriums. Das sei eine Zunahme von rund 45 Prozent gegenüber 2018.

Gleichzeitig wurden laut ÖAMTC zehn Prozent mehr Alkoholanzeigen ausgestellt als 2018. Anzeigen wegen Geschwindigkeitsdelikten stiegen um zwölf und wegen Telefonierens am Steuer um sieben Prozent.

Junge Fahranfänger, also auch Besitzer von Probeführerscheinen oder Führerschein-Neulinge, seien besonders häufig in Alkohol- und Drogenunfälle verwickelt. In den vergangenen Jahren waren laut ÖAMTC rund 20 Prozent der Beteiligten an Alkoholunfällen zwischen 15 und 24 Jahre bzw. 24 Prozent zwischen 25 und 34 Jahre alt.

Polizei kontrolliert verstärkt

Beeinträchtigte Verkehrsteilnehmer seien ein immer häufigeres Problem, warnt der Club. Die Polizei kontrolliert allerdings auch verstärkt: "Mittels Drogenerkennungs-Vortestgeräten und einer erweiterten Zusatzausbildung der Polizisten ist es bei Anhaltungen nun einfacher, den Konsum illegaler Substanzen festzustellen", sagt Seidenberger: "Sowohl bei Auto-, wie auch bei Fahrrad- und Rollerlenkern".

"Ob man ein Auto, einen Roller oder ein Fahrrad lenkt - die Fahr- und Reaktionssicherheit leidet besonders stark unter dem Einfluss von Drogen und Alkohol, die oftmals auch gleichzeitig konsumiert werden. Mit einer derartigen Leistungsminderung agiert man nicht mehr verkehrssicher und rücksichtsvoll", betont die Verkehrspsychologin des Mobilitätsclubs.

Die meisten Anzeigen gegen Drogenlenker gab es 2019 übrigens in Wien (1.623) und in Niederösterreich (1.020). Es folgen Oberösterreich (899) und Kärnten (196). Am wenigsten Anzeigen gab es in Salzburg (59). 

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