30 Gitarren zu Weihnachten gestohlen

Gerald Felix vor der leeren Gitarrenwand
Einbrecher erbeuteten Gitarren im Wert von knapp 100.000 Euro bei Wiener Gitarrenhändler.

In diesem Jahr hatte Gerald Felix, der Inhaber von "Make Music", keinen Weihnachtsfrieden. Stattdessen musste er sich darum kümmern, sein Geschäft in der Amerlingstraße im sechsten Wiener Gemeindebezirk wieder in Schuss zu bekommen.

Einbrecher hatten in der Nacht vom 23. auf den 24. Dezember insgesamt 30 Gitarren mit einem Verkaufswert von knapp 100.00 Euro erbeutet. Hinzu kommt der Schaden des Einbruchs und 300 Euro, die aus der Kassa entwendet wurden. "So eine Menge gefährdet die Existenz", beklagt der Unternehmer. Denn zu den gestohlenen Gitarren gehören teure Stücke der Marken Fender und Martin.

Dass der Gitarrenhändler den Einbruch überhaupt bemerkte, war ein Glücksfall: "Ich hatte die Weihnachtsgeschenke für meine Kinder im Geschäft und wollte sie am 24. abholen. Als ich die Tür aufsperren wollte, habe ich gemerkt, dass eingebrochen wurde. Und dann habe ich auch gleich die leere Wand gesehen."

Die Einbrecher waren offenbar zunächst auf Kleinigkeiten wie Saiten und Stimmgeräte aus. "Sie haben eine Gitarrentasche mit Saiten und Plektren befüllt. Erst als sie gemerkt haben, dass sie Zeit hatten, wurden Gitarrentaschen mit so vielen Instrumenten wie möglich befüllt und abtransportiert", mutmaßt er.

Sentimentaler Wert

Für den Unternehmer wiegt aber nicht nur der finanzielle Schaden schwer, sondern auch der sentimentale Wert der Gitarren: "Wir Musiker hängen an unseren Instrumenten. Und da bei den entwendeten Stücken auch einige Raritäten dabei waren, die es so nur in kleinster Stückzahl gibt, schmerzt der Einbruch besonders."

Die Kriminalpolizei war mit der Spurensicherung vor Ort. Ein Beamter meinte zu dem Unternehmer: "Früher gab es einen Ehrenkodex, dass an Weihnachten nicht eingebrochen wird." Für Felix ein schwacher Trost.

Dass die Täter auch sein Weihnachtsfest zerstörten, ärgert den Händler besonders: "Ich hatte keinen einzigen Tag Zeit, um mit meinen Kindern Weihnachten zu feiern."

Nach dem Einbruch zieht der Unternehmer nun aber auch Konsequenzen. Neben einer Alarmanlage soll es auch weitere Sicherheitsvorkehrungen geben. "Ich wollte nie Überwachungskameras aufhängen, da sich die Mitarbeiter sonst beobachtet fühlen. Nach so einem Vorfall wird mir aber wohl nichts anders übrig bleiben."

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