UNICEF: So viele Kinder auf der Flucht wie nie zuvor

Flüchtlingslager der Jesiden in Sharia.
50 Millionen Kinder sind von ihrem Zuhause entwurzelt, 385 Millionen Kinder leben in extremer Armut.

Anlässlich des Internationalen Tages der Kinderrechte hat das UNO-Kinderhilfswerk UNICEF daran erinnert, dass immer mehr Kinder durch Konflikte und extreme Wetterbedingungen ihre Heimat verlassen müssten. Noch nie seien weltweit so viele Kinder auf der Flucht gewesen wie im Jahr 2016, so UNICEF in einer Aussendung. 2,3 Millionen syrische Mädchen und Buben seien bereits geflohen.

Fast 50 Millionen Kinder weltweit sind von ihrem Zuhause entwurzelt - 28 Millionen davon mussten aufgrund von Konflikten und Kriegen flüchten. Und die Zahl der Menschen, die aus ihrer Heimat fliehen müssen, steigt weiter an. Insgesamt lebt rund eines von neun Kindern weltweit in Krisenregionen. Kinder in belagerten Gebieten wie in Syrien, dem Irak und dem Norden von Nigeria seien außerdem häufig Kinderrechtsverstößen ausgesetzt, so UNICEF. Oft sind ihre Schulen, Krankenhäuser und ihr Zuhause unter Beschuss.

250 Millionen Kinder können nicht in Schule gehen

Nach wie vor besonders betroffen sind Kinder weltweit aber auch von Armut. Fast 385 Millionen Kinder leben in extremer Armut. Mehr als 250 Millionen haben keine Möglichkeit in die Schule zu gehen und zu lernen. Fast 300 Millionen Kinder leben in Gebieten mit stark verunreinigter Luft - das ist nahezu jedes siebente Kind weltweit. Immer noch fast sechs Millionen Kinder sterben jährlich an Ursachen, die eigentlich vermeidbar wären. Des Weiteren sterben Kinder aus ärmeren Haushalten doppelt so oft vor ihrem fünften Geburtstag als Kinder aus reicheren Ländern.

Wenn die Trends der vergangenen 15 Jahre bis 2030 anhalten, werden bis dahin circa 167 Millionen Kinder in extremer Armut leben. Etwa 69 Millionen Kinder unter fünf Jahren werden zwischen 2016 und 2030 an vermeidbaren Krankheiten sterben - das sind 3,6 Millionen pro Jahr. Weitere 60 Millionen Kinder im Volksschulalter werden vermutlich nicht in die Schule gehen.

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