USA

Todesstrafe für Brandstifter in Kalifornien

Der heute 31-Jährige hatte 2003 in Südkalifornien einen schweren Waldbrand verursacht. Fünf Menschen starben.

Über einen Brandstifter ist in Kalifornien die Todesstrafe verhängt worden. Der heute 31-jährige Rickie Lee Fowler hatte 2003 in Südkalifornien einen schweren Waldbrand verursacht. Das Feuer konnte erst nach neun Tagen gelöscht werden, Zehntausende Menschen waren vor den Flammen auf der Flucht und mehr als tausend Häuser brannten ab. Fünf Menschen im Alter von 54 bis 93 Jahren starben an Herzversagen.

Wie die Los Angeles Times berichtet, bestätigte ein Richter im Bezirk San Bernardino am Montag das Urteil. Das Gericht folgte damit der Entscheidung einer Jury, die sich im vorigen September für die Höchststrafe ausgesprochen hatte.

Bei dem Prozess waren die Geschworenen zu dem Schluss gekommen, dass der Mann die Flammen absichtlich legte, als er an einem windigen und heißen Tag eine brennende Fackel ins trockene Gebüsch warf.

Die fünf Todesfälle wurden direkt mit den Bränden in Verbindung gebracht. Die Tochter eines der Opfer sagte vor Gericht, dass sie noch täglich unter dem Verlust ihres Vaters leide. Ashley Taylor war 15 Jahre alt, als ihr Vater nach der Evakuierung aus dem Brandgebiet einen tödlichen Herzinfarkt erlitt.

Keine mildernden Umstände

Fowler soll aufgrund seiner drogensüchtigen und gewalttätigen Mutter eine schwere Kindheit gehabt haben und seit der Grundschule selbst drogensüchtig sein. Laut L.A.Times war er außerdem wegen Vergewaltigung eines Mithäftlings in einem Bezirksgefängnis bereits zu dreimal lebenslanger Haft verurteilt worden. Für Richter Michael A. Smith gab es keinen Zweifel daran, dass Fowler den tödlichen Brand aus Wut auf einen Bekannten gelegt hatte. Es gebe keinen Grund für mildernde Umstände, so Smith.

Auch Staatsanwalt Robert Bullock portraitierte Fowler als einen „sadistischen Schwerverbrecher“, der Gewalt und Elend über alle jene gebracht habe, die seinen Weg kreuzten. Er habe vergewaltigt und zwei Freundinnen brutal misshandelt, von denen eine mit seinem Sohn schwanger gewesen war, außerdem habe er einen Zellengenossen als seinen „persönlichen Sexsklaven“ gehalten, so Bullock.

Der Verurteilte hatte zugegeben, dass er das Haus des Bekannten abbrennen wollte - er gab aber weiter an, dass nicht er selbst, sondern ein Freund das Feuer gelegt habe. Beide Männer waren am Tatort gesehen worden. Der andere Tatverdächtige war 2006 bei einer Schießerei ums Leben gekommen.

Todesstrafe selten vollstreckt

Die Todesstrafe wird in Kalifornien relativ selten vollstreckt. Als sich im vergangenen November bei einem Volksentscheid eine knappe Mehrheit der kalifornischen Wähler für die Beibehaltung von Hinrichtungen aussprach, saßen dort 726 Menschen in Todeszellen. Seit 1978 waren in dem US-Bundesstaat 13 Verurteilte hingerichtet worden. Zahlen über Todesurteile für Brandstifter liegen nicht vor.

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