Lehrer verhinderte Blutbad

Bei einer neuerlichen Schießerei in einer US-Schule werden zwei Personen verletzt. Waffenlobby war indes zu Gast im Weißen Haus.

Schon wieder Schüsse an einer US-Schule: Ein 16-Jähriger ging am Donnerstag in der High School der kalifornischen Ortschaft Taft mit dem Gewehr auf Mitschüler los und verletzte dabei einen Gleichaltrigen schwer. Dass es nicht zu einem schlimmeren Blutbad kam, ist offenbar der Courage eines Lehrers und eines weiteren Schulangestellten zu verdanken: Sie konnten ihn überreden, die Waffe fallen zu lassen. Der Lehrer kam mit leichten Verletzungen davon. Das 16 Jahre alte Schussopfer wurde schwer, aber nicht lebensgefährlich verletzt.

Schütze fühlte sich schikaniert

Der mutmaßliche Schütze habe nach Unterrichtsbeginn das Klassenzimmer mit einer Waffe und reichlich Munition betreten und sein erstes Opfer angeschossen. Dann habe er auf einen weiteren Mitschüler gezielt, aber vorbeigeschossen, sagte Sheriff Donny Youngblood Reportern. Nachdem er seine Waffen fallen gelassen hatte, wurde der mutmaßliche Täter nach Angaben der Behörden festgenommen. Das Motiv des Schützen war offenbar, dass er sich von Mitschülern schikaniert gefühlt hatte.

Erst im Dezember hatte ein 20-Jähriger an einer Volksschule in Newtown (US-Staat Connecticut) 20 Kinder sowie sechs Erwachsene erschossen. Danach tötete sich der Schütze selbst. US-Präsident Barack Obama kündigte nach dem Schulmassaker entschlossenes Handeln gegen Waffengewalt an. Die neuen Maßnahmen könnten die Wiedereinführung des früheren Sturmwaffen-Verbots beinhalten sowie genaue Checks der Waffenkäufer, ein Verbot von großen Magazinen; auch eine nationale Datenbank ist im Gespräch. Notfalls will Obama Beschränkungen beim Waffenkauf" per Dekret" durchsetzen.

Waffenlobby im Weißen Haus

Am Donnerstag, nur wenige Stunden vor der Schießerei in Taft, hatten sich erstmals seit fast 20 Jahren Vertreter der mächtigen US-Waffenlobby National Rifle Association NRA zu einem Gespräch mit einem Vertreter der US-Regierung im Weißen Haus eingefunden. Eineinhalb Stunden lang sprach Vizepräsident Joe Biden mit den NRA-Leuten über strengere Waffengesetze - konkretes Ergebnis gab es aber wie erwartet keines. Die NRA äußerte sich nach dem Gespräch allerdings tief enttäuscht und kündigte heftigen Widerstand gegen jedwede Verschärfung der Waffengesetze an: "Wir werden es nicht zulassen, dass gesetzestreuen Waffenbesitzern die Schuld für die Taten von Kriminellen und Wahnsinnigen zugeschoben wird",

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