Opus-Dei-Chef Echevarria gestorben

Javier Echevarria Rodriguez (Archivbild)
Der Bischof starb im Alter von 84 Jahren an den Folgen einer Lungenentzündung.

Der Chef der konservativen katholischen Laienbewegung Opus Dei, Bischof Javier Echevarría, ist tot.

Der Prälat des in Rom ansässigen „Werk Gottes“ starb an den Folgen einer Lungenentzündung am Montagabend, wie der Pressesprecher von Opus Dei Deutschland, Hartwig Bouillon, bestätigte. Der 1932 in Madrid geborene Echevarría wurde 84 Jahre alt.

Echevarria wurde 1994 von Papst Johannes Paul II zum Prälaten des Opus Dei ernannt, ein Jahr später weihte ihn der Papst zum Bischof.

An der Spitze der Laienorganisation soll von nun an Fernando Ocáriz stehen. Ein Kongress zur Wahl des neuen Prälaten soll in einigen Wochen zusammentreffen, hieß es in einer Mitteilung. Die Wahl müsse anschließend vom Papst bestätigt werden.

Opus Dei

Opus Dei (übersetzt Werk Gottes) wurde 1928 vom spanischen Priester Josemaria Escriva gegründet. Die Organisation gilt als eine der einflussreichsten und konservativsten Gruppierungen in der katholischen Kirche. Sie soll das Verlangen der Mitglieder nach "christlicher Vollkommenheit" fördern.

Ziel des Opus Dei die "Heiligung des Alltags": Die Mitglieder sollen ihr Leben und ihre Arbeit ganz in den Dienst Gottes stellen sowie Gesellschaft und Staat "christianisieren". Außerdem gibt es strenge Gehorsams- und Bußregeln für die Mitglieder. "Wir haben den Ehrgeiz, die Institutionen der Völker, der Wissenschaft, der Kultur, Zivilisation, Politik, Kunst und sozialen Beziehungen zu heiligen und zu christianisieren", heißt es in einer Opus-Dei-Zeitschrift.

Vor allem in den 1980er Jahren hatte die Organisation Negativ-Schlagzeilen gemacht: Ehemalige Mitglieder berichteten von fragwürdigen und sektenähnlichen Bekehrungsversuchen, vor allem bei jungen Leuten. Kritiker werfen Opus Dei vor, es arbeite der Öffnung der Kirche nach dem zweiten Vatikanischen Konzil entgegen.

Prominentestes Mitglied des Opus Dei in Österreich ist der St. Pöltner Diözesanbischof Klaus Küng. Er war vor seiner Bischofsweihe in Vorarlberg im Jahr 1989 Chef von Opus Dei in Österreich, wo der Orden seit 1957 aktiv ist. Er zählt 350 Mitglieder in Österreich, die Zahl der Sympathisanten wird mit 1.000 angegeben. Weltweit gehören dem Opus Dei rund 80.000 Menschen an.

Kommentare